Donnerstag, 28. November 2024
Schlagworte Buch

Schlagwort: Buch

Mit Jonathan Franzen kam auch ein echter Literaturstar nach Frankfurt –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Kaum vorstellbar, welchen Intelligenzsprung die bundesdeutsche Bevölkerung nach den Thesen von Sarrazin genommen hätte, hätten all die Menschen, die am Wochenende den auch für Normalbürger möglichen Besuch der Buchmesse flutend erledigten, dies gelassen und sich mit einem klugen Buch hingesetzt und es wirklich durchgelesen. So aber sind alle voll der Hoffnung, daß das noch passieren wird, was sich in der Woche als Geschäft zwischen Verlegern, Autoren, Übersetzern, Rechtevergebern auf dem Papier abspielte und was am Wochenende durch Mitnahme der Verlagsprospekte und vieler Bücherkäufe am Sonntag sich vorbereitete: eine permanente Lesenation.

Eine Bibel für Unionfans

Berlin (Weltexpress) - Seit rund einigen Wochen ist das Buch „Eisern Union!“ im Handel. Zehn Jahre nach der ersten Auflage des in Fankreisen als Union-Bibel bekannten Werks legen die Verfasser Jörn Luther und Frank Willmann gemeinsam mit dem BasisDruck Verlag die zweite erweiterte und überarbeitete Geschichte des Kultvereins aus dem Berliner Südosten auf den Tresen. Auf 293 Seiten ist die Geschichte der Köpenicker Kicker sowie ihres Stadions und ihrer Fans detailgenau aufgezeichnet.

Das System des Joann Sfar und Professor Bell… zieht im zweiten...

Berlin (Weltexpress) - „Er hat mehr Freunde unter den Toten als unter den Leben.“ Professor Bell, historisch verbriefter Chirurg, Kriminalist und Pathologe unter dem Regiment Queen Viktorias, deren Leibarzt er zeitweise war. Arthur Conan Doyle inspirierte er zum berühmteste Detektiv der Weltliteratur inspirierte. Dass sein Mentor seine deduktives Gespür auch für okkulte Fälle einsetzte, verheimlichte Doyle. Der französische Künstler Joann Sfar enthüllt in den bisher drei Bänden seiner Comicreihe „Professor Bell“ die Wahrheit über den Mann, der Sherlock Holmes wurde.

Das Kabinett des Professor Bell: „Der Mexikaner mit den zwei Köpfen“...

Berlin (Weltexpress) - „Ich bin Teratologe. Spezialisiert auf Monster.“ Ein Spezialist war Professor Bell auf manchem ungewöhnlichen Gebiet: sang froid, exotische Substanzen und okkulter Literatur. Darüber hinaus war er Chirurg, Militär– und Kinderarzt und Chirurg. War, denn Professor Bell ist ein reale Figur. Der 1937 in Edinburgh geborenen Forensiker und Pathologe setzte als einer der ersten forensische Medizin in der Kriminalistik ein. Fasziniert von Dr. Joseph Bell schuf Arthur Conan Doyle nach ihm die Figur des Sherlock Holmes. Bells bedrohliche Begegnungen mit dem Okkulten ließ der Schriftsteller jedoch unerwähnt. Joann Sfar holt dieses Versäumnis in „Professor Bell“ nach. „Der Mexikaner mit den zwei Köpfen“ wird im ersten von bisher drei Comic-Bänden der Öffentlichkeit enthüllt.

Die Insel der Männer – Ein einfühlsamer Comic zur Verbannung von...

Berlin (Weltexpress) - „Ich heisse Antonio Angelicola und bin 75 Jahre alt. Ich wohnte von Kind an in Salerno, mit meiner Mutter und meinem Bruder. Mit acht Jahren fing ich in der Schneiderei meiner Mutter an. Als sie in Rente ging, habe ich das Geschäft übernommen. Ich war nie weg aus Salerno. Hier kenne ich jeden, und alle kennen mich. Sie nennen mich Ninella.“ Ein alter Mann spricht diese Worte in eine Kamera, am Beginn des Buches.

Der eine geht, der andere kommt: Wehmut und Vorfreude -„Sagenhaftes Island“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das ist schon verwirrend. Noch brummt es auf der Buchmesse und in ganz Frankfurt argentinisch – diesjähriger Ehrengast - und schon stimmen die Verantwortlichen sich und uns auf das nächste Jahr und das nächste Gastland ein. In einer Pressekonferenz waren sie zusammengekommen: Katrí­n Jakobsdóttir, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die selbst studierte Literaturwissenschaftlerin ist, Halldór Gudmundsson, Direktor des nächstjährigen Buchmessenprojektes „Sagenhaftes Island“, gewesener Verlagsleiter, Steinunn Sigurdardóttir, eine berühmte Autorin mit vielen deutschen Übersetzungen bei Rowohlt u.a., Sjí²n, der Romane, Gedichte, Theaterstücke und Songtexte schreibt, Thomas Böhm, der für „Sagenhaftes Island“ das literarische Programm konzipiert und organisiert und Matthias Wagner K, der für das Kunst- und Kulturprogramm 2011 zuständig ist.

Argentinische Präsidentin Christina Kirchner zeigt, wie frau es macht – 62....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Doch, im tristen Alltagsgrau,-blau oder –anthrazit der Herrenanzüge oder der farbigen Herrenanzüge der Bundeskanzlerin, die in der Regel bundesdeutsche Eröffnungsfeiern identisch machen und von Zeremoniellem bestimmt sind, von dem gleichförmigen Redenhalten mal abgesehen, da zeigt die argentinische Präsidentin Christina Fernández de Kirchner, schön im Kleid anzusehen, wie man mit wenigen Worten eine ganze Veranstaltung kippen kann, und der als trocken verschrieenen Welt der Bücher, die sowieso eigentlich eine von Emotionen ist, eine lebendige und ans Herz gehende Richtung gibt, die so endet, daß alle stehend applaudieren. Nicht der Präsidentin oder doch ein wenig für ihren Schachzug. Der eigentliche Beifall galt der Witwe des bis heute verschollenen Dichters Héctor Oesterheld, die Christina Kirchner gleich zu Beginn ihrer Ansprache auf die Bühne holte, deren Mann mitsamt vier Töchtern während der Militärdiktatur (1976-1983) verschwunden sind und die die Mutterbewegung in Buenos Aires mitgegründet hatte, in der Mütter regelmäßig auf der Plaza de Mayo nach ihren verschwundenen Angehörigen öffentlich suchten.

Wenn das Okapi brennt – über den feinsinnigen und brutal guten...

Berlin (Weltexpress) - „Das Okapi ist ein seltsames Geschöpf. Es hat die gestreiften Beine eines Zebras, den Körper einer großen rotbraunen Antilope und den Kopf und die abfallenden Schultern einer Giraffe, mit der es tatsächlich verwandt ist.“ Das Okapi, erst vor gut 100 Jahren in den Regenwäldern des Kongos entdeckt, mutet zugleich fremd und bekannt an. Aus vertrauten Einzelteilen zusammengesetzt, ergibt es ein einzig- wie eigenartiges neues Tier, das uns staunen lässt. Genauso verhält es sich mit der Schreibkunst des Yann Martel. Wir haben uns an ihn gewöhnt, seine skurrilen Tierbeschreibungen und sein starkes Einfühlungsvermögen in mögliche menschliche und tierische Extremsituationen, wie sie „Schiffbruch mit Tiger“ liefern.

„Ich bin eine ungarische Serbin, die in der Schweiz lebt“ –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wer die sechs Bücher der kurzen Liste gelesen hatte, konnte nicht überrascht sein, daß Melinda Nadj Abonji zur Trägerin des Deutschen Buchpreises gekürt wurde. Aber so hätten wir fast jeden der sechs Kandidaten im Eingangssatz begrüßt, denn die Jury hatte sich insgesamt mutig für Bücher entschieden, die sich in einem auf der selben Ebene befanden: es geht um Identitätssuche, um deutschen Spracherwerb, um Weltläufigkeit, womit gemeint ist, daß sowohl die Sujets der sechs Romane wie auch die Lebenswege ihrer Autorinnen und Autoren sogar über europäische Räume hinausgehen und zusammengehalten werden durch die deutsche Sprache, von der die Preisträgerin am heutigen Abend sagte, daß sie diese wie die ungarische liebe und vor Wochen bei einer öffentlichen Veranstaltung vor allem ihre Liebe zur Sprache des Heinrich von Kleist thematisierte. Auf die Frage, als was sie, die in die Schweiz emigrierte sich empfinde, antwortete sie schlicht und deutlich: „Ich bin eine ungarische Serbin, die in der Schweiz lebt.“

Mit Recht geehrt und in Deutschland immer noch zu entdecken –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Mit der Überreichung des 23. LiBeraturpreises am Sonntagnachmittag in der Christuskirche in Frankfurt am Main fängt die Buchmesse symbolisch schon an. Tags darauf gibt es am Abend die Bekanntgabe des Trägers des Deutschen Buchpreises 2010 und dann ab Dienstag ist die Hölle los, wenn Pressekonferenzen und Eröffnungen sich jagen, denn neben der normalen Prozedur der von hochrangigen Politikern und Geistesmenschen vorgenommenen Eröffnung, ist, seit es den Ehrengast, also ein jährlich wechselndes Gastland gibt, Usus, daß deren Staatspräsidenten der Welt größte Buchmesse durch ihre Anwesenheit auszeichnen. Als ob die Leser, denen in erster Linie die diesjährige Preisträgerin Claudia Piñeiro den Preis für ihr 2009 im Unionsverlag auf Deutsch erschienenes„Elena weiß Bescheid“ verdankt, global mitgedacht haben, fiel auf die Argentinierin die Auswahl, die nach der Urkundenübergabe sich darüber freute, daß sie dreifach mit dem Preis geehrt worden sei: „Ich bin sehr stolz darauf, als Frau, als Schriftstellerin und als aus einem Entwicklungslandes kommend.

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