Stirb langsam – Ein guter Tag zum Sterben (USA 2012) – Der Bruce, die Schweinebacken und Tschernobyl

Bruce Willis in einer Szene von "Stirb langsam 5". © Fox Deutschland

John McClanes Sohn Jack (Jai Courtney) sitzt in Russland im Gefängnis, ein Umstand, den McClane höchstpersönlich ändern will. Dank dem angespannten Vater-Sohn-Verhältnis weiß er aber nicht, dass der Sohn als verdeckter Ermittler für die CIA arbeitet. In bester STIRB LANGSAM Manier ist er also wieder einmal zur falschen Zeit am falschen Ort. Dann gibt es da noch die Schweinebacken, eine endlose Verfolgungsjagd auf den Straßen Moskaus (eine Lehrstunde in 1001 Möglichkeit ein Auto zu schrotten) und einen großen Showdown in Tschernobyl.

STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN krankt an so vielen Stellen. Das Script von Skip Woods ist selbst für einen Action Film lausig und mutet dem grundsätzlich geneigten Zuschauer peinliche Vater-Sohn-hab-dich-lieb Szenen zu, die sich auf dem Niveau einer Vorabendserie bewegen. Zwar gibt es einen Twist in der Geschichte, aber der ist weder originell, noch überraschend. Die Schweinebacken enttäuschen auf ganzer Linie. Sie verdienen diese Bezeichnung eigentlich nicht mal, so blass und frei von Charisma sind sie. Aber das Schlimmste von allem ist das Anti-Strahlung-Spray.

Tschernobyl ist vereinfacht gesagt verstrahlt. Selbst bildungsferne Zuschauer, die Halbwertszeiten mit Halbzeiten verwechseln, wissen: da kann man nicht einfach so hin. Vater und Sohn McClane haben zwar keine Schutzanzüge, aber man kann die Schweinebacken ja nicht einfach so machen lassen. Die wiederum fliegen einen Tankwagen gefüllt mit einer Wunderflüssigkeit ein, welche natürlich zur Legitimierung einen höchst wissenschaftlichen Namen aus Buchstaben und Zahlen hat. Das Zeug wird versprüht und voilí : man kann sich auch ärmellos durch das Gelände prügeln. Man fragt sich natürlich, wo hier die Grenze zum Anti-Haifisch-Spray ist, das Adam West als Batman in den 60er Jahren zur Hand hatte.

Der fünfte STIRB LANGSAM ist ein Film wie Hrundi V. Bakshi, der indische Komparse (Peter Sellers), der in Der Partyschreck (1968) einfach nicht sterben will – während um ihn herum alles in die Brüche geht.

STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN (USA, 2012); FOX; Filmlänge: 97min; Regisseur: John Moore; Drehbuch: Skip Woods; Besetzung: Buce Willis; Jai Courtney; Sebastian Koch; FSK: ab 16 Jahren; Kinostart: 14. Februar 2013 (Deutschland).

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