Soldaten und Söldner, die für Tripolitanien kämpfen, rücken vor, Truppen aus Kyrenaika ziehen sich zurück

"Libyen" als kleines Schachbrett. Quelle: Pixabay, Foto: aymen-juha

Tripolis, Tripolitanien (Weltexpress). Tripolis sei wieder unter Regierungskontrolle heißt es vielerorts in Politik und Presse. Welche Regierung?

In „Zeit“ (5.6.2020) wird nicht aufgeklärt, sondern Propaganda betrieben. Unter der Überschrift „Libyen: Tripolis wieder unter Regierungskontrolle“ heißt es: „Die gesamte Hauptstadt und die Vororte seien nach mehr als einem Jahr der ‚Belagerung durch terroristische Söldner‘ befreit worden, sagte Libyens Regierungschef Fajis al-Sarradsch bei einer Pressekonferenz in der Türkei.

Der Muselmanenbruder al-Sarradsch hat sich die Türken ins Boot geholt und muss diese sowie deren Söldner bezahlen. Al-Sarradsch ist nichts weiter wohl wieder der Bürgermeister von Tripolis und der Kompromisskandidat der Kapitalfraktionen und Clans, die in Tripolitanien herrschen.

Wohl wahr, dass sich die Libyscher Nationalarmee (LNA) nach Anfangserfolgen vor und in Tripolis festgefahren hatte. Seit Tagen sind die Streitkräfte von Kyrenaika auf dem Rückzug. So verwundert es wenig, dass im „Deutschlandfunk“ (5.6.2020) getitelt wird „Libyen – Armee erobert letzte Haftar-Hochburg im Westen“.

Einen Staat Libyen gibt es schon lange nicht mehr beziehungsweise nur in der Agitation und Propaganda. Was es gibt, dass sind die verfeindeten Staaten Tripolitanien und Kyrenaika. Tripolitanische Soldaten und Söldner sollen laut „Deutschlandfunk“ und „nach eigener Darstellung die Stadt Tarhuna, den letzten Stützpunkt des Rebellengenerals Haftar im Großraum Tripolis“.

General Haftar als einen Rebellengeneral zu bezeichnet zeugt von der Naivität und Ahnungslosigkeit der Lügen- und Lückenpresse.

Nach wie vor gehören große Gebiete des einstigen (Kunst-)Staates Libyen zu Kyrenaika, dass nicht nur von Arabern in Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emirate unterstützt wird, sondern auch von der Russischen Föderation.

Während sich Sarrasch in Ankara befindet, verweilt Haftar in Kairo. Die Türken versprechen weitere Waffen, mehr Munition sowie Soldaten und Söldner und sich Öl- und Gas. Die Generäle in Kairo wollen nicht, dass sich die Türken wie einst als Osmanen weiter im arabischen Raum ausbreiten und diesen ausbeuten. Wenn Sisi, der als Präsident Ägyptens gilt, aber vom Wohl und Wehe aus Washington abhängig ist und auch ein wenig aus Riad und rundherum, könnte, wie er wollte, er würde Haftar weit stärker unterstützten, übrigens auch Assad.

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