Seychellen – Zehn Gründe für einen Urlaub im Paradies!

© Foto: Sonja Schí¶n, 2015
260.000 Besucher konnten die Seychellen 2015 verzeichnen. Mit 36.000 Gästen lag die Bundesrepublik Deutschland nach Frankreich auf Platz 2. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 10 Tage. „Die Seychellen sind eine der letzten Destinationen für Menschen, die die Natur lieben“, sagt Alain St. Ange, Tourismus- und Kulturminister der Seychellen in Victoria. „Deshalb müssen wir die Schätze bewahren, die wir haben.“ So sind die Seychellen das erste Land der Erde, das den Naturschutz in seine Verfassung aufgenommen hat. Mit 58,61 Prozent seiner Landfläche hat der Inselstaat mit Abstand prozentual den größten Anteil geschützter Gebiete weltweit. „Massentourismus“, so St. Ange, „ist nicht gewollt – im Gegenteil!“ Wert läge man auf umweltfreundliche Hotels und Unterkünfte. In sogenannten „Wildlife Clubs“ wird das Öko-Bewusstsein von jungen Einheimischen geschärft.
Laut St. Ange gibt es zehn Gründe, um die Seychellen zu besuchen:
1. Die Sonne Afrikas

Die Seychellen erstrecken sich südlich des Äquators auf über 1.200 km von Westen nach Osten. Topografisch gehören sie zu Afrika. Insgesamt besteht die Republik aus rund 115 Inseln, geologisch gesehen sind es 42 Granitinseln und 73 Koralleninseln. Südlich der Seychellen liegen Madagaskar, Mauritius und die Komoren.

2. Tierbeobachtung

© Foto: Sonja Schön, 2015Auf den Seychellen existieren drei Arten von Riesenschildkröten. Die meisten von ihnen, nämlich 150.000, leben auf dem Aldabra-Atoll. Außerdem sind die Seychellen auch ein Paradies für Ornithologen. Durch die isolierte Lage des Archipels haben sich hier 13 Vogelarten und 17 Unterarten entwickelt, die es nur auf den Seychellen gibt. Dazu gehören zum Beispiel der letzte überlebende flugunfähige Vogel des indischen Ozeans, die „Weißkehlige Ralle“.

Einzigartig ist auch der Seychellen-Vasapapagei im Vallée de Mai auf Praslin.

3. Wandern im  Nationalpark Vallée de Mai

Der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärte irdische Garten Eden ist einer der letzten Orte, wo die Meereskokospalme ungestört wachsen kann. Als die Regierung 1966 das Tal erwarb, beschloss man, nur noch einheimische Gewächse gedeihen zu lassen. Heute gleicht die Anlage wieder „dem irdischen Paradies vor dem Sündenfall“, wie bereits der britische Major-General Charles George Gordon (1833-1885) schrieb. Er stützte seine Vermutung auf die Tatsache, dass die Seychellen die ältesten Inseln der Erde inmitten eines Ozeans waren. Wie das Innere einer Kathedrale wirkt der dämmrige Wald. Lianen ziehen sich durch ein Gewirr von Bananenstauden, Bambus, Akazien und Zimtbäumen. Hoch über dem Dickicht säuseln die gefächerten Blätter, unten liegen Geckos und Eidechsen in der Sonne. Das Highlight ist jedoch die Coco de mer. Sie hängt an der mythischen Seychellennusspalme, die nur auf zwei Inseln des Archipels wächst, nämlich auf Curieuse und Praslin, und sonst nirgends auf der Welt. Dieser Samen ist aufgrund seiner Form, die an ein weibliches Hinterteil erinnert, von vielen Legenden umrankt. Lange hielt man die Coco de mer für die Frucht von Unterwasserbäumen und schrieb ihr aphrodisische Wirkung zu. In der Neuzeit wurde sie für viel Geld nach Europa exportiert, wo man aus ihr Epilepsieheilmittel und „Wundertränke“ herstellte. Es gibt männliche und weibliche Bäume. Nur die Letzteren tragen Früchte. Sie gelten als die größten Samen des Pflanzenreichs, die bis zu 30 kg schwer werden können. Ihre spärliche Verbreitung rührt daher, dass die Palmen äußerst langsam wachsen: Erst nach 25 Jahren bilden sich die ersten Nüsse, die auch noch 7 Jahre brauchen um zu reifen. Dafür hat der Baum eine extrem lange Lebensdauer – von bis zu 800 Jahren. Die männlichen Palmen werden mit bis zu 30 m am höchsten und besitzen einen oder mehrere phallusähnliche Blütenstände, die meist um die 90 cm messen, manchmal aber auch bis 2 m lang werden können. Sie bestehen aus etwa hundert kleinen gelben, sternförmigen Blüten, und haben, wie die weiblichen Früchte, die Fantasie schon immer beflügelt. Der vom Staat kontrollierte Verkauf an Touristen ist eine bedeutende Einkommensquelle der Seychellen. Nur 1000 Nüsse kommen allerdings pro Jahr auf den Markt. Wer auf eigene Faust durch den Wald wandern möchte, der kann sich eine detaillierte Karte und Informationen zum etwa zweistündigen Rundgang im Empfangsbüro vom Vallée de Mai besorgen.

4. Berühmte Hot Spots für Film und Werbung

© Foto: Sonja Schön, 2015Die Insel „La Digue“ ist ein Traumziel für alle, die dem Zivilisationsstress entfliehen wollen. Das Leben verläuft in gemächlichem Rhythmus: Man bewegt sich überwiegend mit dem Fahrrad, Ochsenkarren oder zu Fuß (es gibt nur ein paar Autos) – alles ist in weniger als einer Stunde erreichbar. Die berühmteste Bucht der Insel ist die Anse Source d ´Argent. An ihren türkisblauen Traumstränden stehen zahllose vom Meer und der Witterung polierte Granitfelsen. Dieses „Postkartenbild“ der Seychellen kennt man heute durch die Bacardi- und Raffaello-Werbung auf der ganzen Welt. Ebenfalls sehenswert ist das alte Gut „Union Estate“ mit seinen riesigen Kokosnusspalmen. Hinzu gibt es hier eine Vanilleplantage, einen verwunschenen Friedhof und ein Terrarium mit vielen Riesenlandschildkröten. „Union Estate“ diente in den 70er Jahren als Drehort für den französischen Soft-Porno „Goodbye Emmanuelle“.

5. Schwimmen und Schnorcheln

Wer auf von Mahé nach Praslin möchte, nimmt für die rund 40 km entweder das Schnellboot (Fahrzeit eine Stunde) oder das Segelschiff (Fahrzeit bis zu vier Stunden). Die Insel trägt den Namen des Herzogs von Praslin, der im 18. Jahrhundert unter Ludwig XVI. Marineminister war. Mit einem gemieteten Fahrrad oder einem Motorroller kann man die Insel gut auf eigene Faust erforschen. Die Hälfte der etwa 6500 Einwohner lebt im verschlafenen Grand ´Anse an der Südküste. Hier gibt es zahlreiche Hotels und Pensionen. Auch an tolle Badestellen fehlt es nicht. Die schönsten liegen jedoch an der Cote d ´Or, wo etliche Luxushotels den weißen Sandstrand säumen. Wer gerne schnorchelt, sollte sich den Strand Anse Lazio nicht entgehen lassen.

6. Zauberhafte Unterkünfte

© Foto: Sonja Schön, 2015Ingesamt 16 Inseln, darunter 12 mit nur einem einzelnen Resort, bieten eine große Auswahl an Unterkunftsmöglichkeiten – vom schlichten, aber gemütlichen Komfort rustikaler Strandbungalows bis hin zur Privatsphäre und zum Luxus von 5-Sterne-Verwöhn-Unterkünften wie zum Beispiel das Savoy Resort & Spa. Es befindet sich am bekannten Beau Vallon Strand auf Mahé, dem touristischen Zentrum der Seychellen. Nach Victoria sind es ungefähr fünf Kilometer. 2014 wurde das 163-Zimmer-Resort eröffnet. Es verfügt über das Hauptrestaurant „Grand Savoy“ mit internationalen und kreolischen Gerichten. Exklusive Fisch- und Meeresspezialitäten werden im „Pescado“ serviert. Internetzugang Wireless LAN empfangen Gäste in der gesamten Anlage kostenfrei. Bei deutschen Urlaubern sehr beliebt ist das Hotel „Coco de Mer & Black Parrot Suites“ auf Praslin. Es liegt im Südwesten der Insel, direkt an der Anse Bois de Rose Bucht. Gäste können in dem 52-Zimmer-Resort einen Urlaub in traumhaft tropischer Atmosphäre verbringen. Desweiteren zu empfehlen ist das Hotel „Le Duc de Praslin“ an dem ruhigen Cote d ´Or Beach. Hier bestehen absolut ideale Strandbedingungen durch flachen Einstieg und feinen Puderzuckersand. Fußläufig sind einige  gute Shops des gleichnamigen Mini-Örtchens „Cote d ´Or“ erreichbar, allen voran das typisch kreolische „Café des Arts“. Wer sich ein Inselhopping individuell zusammenstellen lassen möchte, ist bestens aufgeboten bei dem auf die Seychellen spezialisierten Reiseveranstalter „Seyvillas“.

7. Highlight für Botaniker: Jardin du Roi in Les Canelles

Auf diesem Landgut, das sich an einen Berghang von Mahé schmiegt, kultivierte der königliche Intendant Pierre Poivre im 18. Jahrhundert die ersten Gewürzpflanzen der Seychellen. Sie kamen als Schmuggelgut aus der holländischen Kolonie Ostindien, deren Monopol er zu brechen hoffte. Poivre zweiter Versuch hatte leider nicht viel mehr Erfolg als der erste: Nur der Zimt konnte sich wirklich akklimatisieren. Um zu verhindern, dass die Gewürze in Feindeshand fielen, wurde die Plantage in den Napoleonischen Kriegen auf Befehl des Gouverneurs niedergebrannt. Um 1860 kaufte eine englische Familie das Anwesen und baute es teilweise wieder auf. Seither hat man es im Stil des ursprünglichen Jardin du Roi restauriert. Vanille, Zimt, Nelken, Pfeffer und Muskatnuss werden angepflanzt und auch verkauft. Von der Terrasse des kleinen Restaurants genießt man eine herrliche Aussicht auf die Wälder und Plantagen der Ostküste. Das Gewürzeis und die frisch gepressten Säfte sind der Hit!

8. Takamaka – der Bio-Rum von den Seychellen

© Foto: Sonja Schön, 2015Wer auf der Suche nach tropischem Genuss mit dem gewissen Etwas ist, der wird nicht nur in der Karibik fündig. Auf Mahé hat die „Trois Frères Distillery“ in La Plaine St. André ihren Sitz. Sie produziert pro Jahr 250.000 Flaschen „Takamaka Rum“ aus lokal angebautem Zuckerrohr. Dieser wächst ohne Chemikalien auf dem granithaltigen Boden der Insel. Sofort nach seiner Anlieferung in der Destillerie wird er zu Zuckerrohrsaft gepresst und mittels Hefe zum Gären gebracht. Die Fermentierung dauert zwei bis fünf Tage. Dann erfolgt der erste von insgesamt drei Brennvorgängen. Zuletzt ruht das Destillat für einige Monate im Stahltank und je nach Rumsorte mehrere Jahre im Fass aus Eichenholz. Renner ist der 8 Jahre alte „Dark Rum“ – der dunkle Rum. „Am besten schmeckt er zusammen mit einem Eiswürfel und einer Zigarre nach einem guten Abendessen“, empfiehlt Francis Mondon, Generalmanager von „Trois Frères Distillery“. Den Namen hat der Rum von der Region Takamaka erhalten. Sie ist als eine der 22 Verwaltungseinheiten der Republik Seychellen im Südosten der Insel Mahé gelegen und beherbergt rund 3.000 Einwohner.

9. Inselhüpfen

Inselhüpfen mit dem Boot oder dem Katamaran ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Verschiedenartigkeit der Inseln zu erleben. Jede hat ihren eigenen Charakter: eine zeitlose Miniaturwelt, blühend in herrlicher Abgeschiedenheit wie zum Beispiel „Curieuse“, 2 km nördlich von Praslin entfernt. Sie trägt den Namen eines der Schiffe des französischen Entdeckers Marion Dufresne. Die Insel ist nur spärlich besiedelt. Es leben hier nur einige wenige Familien der dort beschäftigten Wächter. Sie teilen sich das begrenzte Terrain mit etwa 250 Riesenlandschildkröten und ein paar seltenen Pflanzenarten. Neben der Ruine einer ehemaligen Leprastation ist ein altes Kolonialhaus zu sehen, in dem der Arzt bei seinen Besuchen jeweils residierte. Wer zum Beispiel mit dem Katamaran „VPM Yacht Le Gauguin“ (78 m Fuß Länge, Maximalbelegung 24 Personen) vor der Insel ankert, kann einen Spaziergang machen und ein Barbecue am Strand erleben. Die Seychellen sind botanische Schatztruhen und Meeresoasen, die sich in Millionen von Jahren kaum verändert haben. Es gibt weder Tropenkrankheiten noch Wirbelstürme und keine giftigen Lebewesen. Infos unter www.barone.de

10. Die Menschen

© Foto: Sonja Schön, 2015Die Seychellen sind ein Ort, an dem Menschen aus allen Teilen der Erde zusammengekommen sind und ihre reichhaltigen Kulturen und Bräuche mitgebracht haben: ein genetischer und gesellschaftlicher Schmelztiegel, den man zum Beispiel besonders gut in Victoria auf Mahé sehen kann. Nördlich des berühmten Uhrturms erhebt sich an der Albert Road die anglikanische St Paul ´s Cathedral aus dem 19. Jahrhundert. Der nüchterne Innenraum ist mit farbigen Fenstern geschmückt, die das Alltagsleben auf den Seychellen festhalten. Westlich des Marktes auf der Quincey Street ist der Hindutempel Arul Mihu Navassakhti Vinayagar an seiner mit farbenrohen Skulpturen geschmückten Fassade unschwer zu erkennen. Durch die Church Street gelangt man zur imposanten Kathedrale der Unbefleckten Empfängnis. Diese dreischiffige Kirche wurde 1874 vollendet. Die geschnitzten Türen und der Tabernakel stammen vom einheimischen Künstler Egbert Marday. Dahinter steht auf einem Hügel das Haus der Schweizer Kapuziner, ein imposantes Gebäude mit zahlreichen Balkanen und Arkaden. Geboren aus dieser Vereinigung der Kulturen ist die gleichermaßen vorzügliche seychellische Küche. Sie bereichert die Raffinesse der französischen Küche mit den pikanten Gewürzen und exotischen Kombinationen des Ostens. Die Meeresfrüchte, das frische Gemüse und das Obst der Inseln überzeugen auch den verwöhntesten Gaumen. Traditionelle Tänze und Musik wie Moutia und Kamtole können dieses kulinarische Fest begleiten. Vorgeführt zu den Klängen von Trommeln, Geigen und Gitarren sind die Rhythmen und provokanten Bewegungen der Sega mit erotischen Anspielungen gefüllt. Denn wo könnte man besser zusammenkommen als an einem Ort, an dem sich Adam und Eva trafen? Nicht umsonst sind die Seychellen auch die perfekte Kulisse für eine romantische Hochzeitszeremonie.

Weitere Infos: Fremdenverkehrsamt Seychellen, Berner Strasse 50, 60437 Frankfurt am Main, Telefon: 069-29720789, E-Mail: info@seychelles-service-center.de, Web: www.seychelles.travel
Unterstützungshinweis:
Die Recherche wurde unterstützt vom Fremdenverkehrsamt Seychellen.

Anmerkung:

Vorstehender Beitrag von Sonja Schön ist eine Erstveröffentlichung.

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