Dabei waren die ersten Minuten für die Eintracht durchaus erfolgreich, führten aber zu keinem Tor. Als dann die Wolfburger am Zuge blieben, spielten sie sich eine Torchance nach der anderen heraus und verschossen und vergeigten alle! Das hatte schon Slapstickniveau, wie allein Grafite in der 18. und 19. Minute allein vorm Eintrachttor stand und einmal den souveränen Tormann Oka Nikolov direkt bediente und einmal weit vorbeischoß. Auch Dzeko und Ziani standen in diesen Minuten vorm Tor und schossen vergeblich. Und mitten in den Drang der Wolfburger hinein, fiel blitzartig dann in der 26. Minute das 1:0 für die Eintracht. Es war Benjamin Köhler, den Skibbe für die verletzte Nummer 11, Ümit Korkmaz, einsetzte, der im Freistoß paßgenau Maik Franz die Vorlage zum Tor lieferte, das dieser dann hineinköpfte. Wobei man immer wieder sagen muß, daß Maik Franz eigentlich im Feld andere Aufgaben hat, aber nun schon für fünf Tore gut ist und das selbst „Wahnsinn findet“.
Lange konnte sich die Eintracht auf ihrer Führung, die ganz nach dem Geschmack und auch den Erwartungen der 41 500 Zuschauer war, nicht ausruhen, denn schon elf Minuten später stellte Dzeko den Ausgleich her. Das 1:1 in der 37. Minute fiel wie selbstverständlich, wie überhaupt die Wolfburger unangestrengt munter spielten, nur eben ohne ausreichenden Tordrang und Torerfolg. Sie waren eindeutig die bessere Mannschaft, aber die Eintracht entwickelt inzwischen Nehmerqualitäten, die sie dann in Geberqualitäten zurückgibt. Vor allem nicht aufgibt. Denn als erst in der 69. Minute durch Josue das 1:2 für die Gäste fiel, hatten sich alle irgendwie schon auf ein Unentschieden eingestellt. Aber ein sieg der Wolfburger durfte nicht sein. Trotzdem blieben die Frankfurter erst einmal noch harmlos, dann aber legten sie los und als in der 79. Minute wieder einmal Alexander Meier – inzwischen schon sechs Tore verwirklicht – erneut das Unentschieden zum 2:2 herstellte, sahen die nächsten Minuten bis zum Schluß eher nach einem Eintrachtsieg aus, als nach einem Erfolg für die Wolfsburger.
Alles in allem war das ein durchwachsenes Spiel, aber weder ein schönes, noch ein wirklich spannendes. Die Freude des Eintrachttrainers über das Unentschieden kann gut nachempfunden werden: wieder einmal Glück gehabt. Armin Veh hinterließ einen hervorragenden Eindruck, weil er schnörkellos das absolvierte Spiel analysierte und seine Mannschaft im Guten und Nachlässigen zutreffend beschrieb.