Schockierendes Foltervideo: Untersuchung gefordert

Das Videomaterial hat Empörung und entsetzen ausgelöst.

Es wird angenommen dass der Vorfall mit einem Mobiltelefon eines Soldaten als „Trophäe“ gefilmt wurde. Untersuchungen des Materials deuten darauf hin, dass das Video im Mai dieses Jahres in der Bergregion von Westpapua aufgenommen wurde. Eine Militäroperation findet in dem Gebiet statt.

Das schockierende Material zeigt einen nackt ausgezogenen älteren Mann, dem eine Plastiktüte über den Kopf gezwungen wird. Der Mann schreit aus Schmerzen, während ein brennender Stecken an seine Genitalien gehalten wird. Genaue Details der Opfer bleiben unbestätigt, da das Militär die Region kontrolliert und Journalisten und Menschenrechtsorganisationen das Gebiet nicht betreten dürfen. Berichten zufolge bleibt der ältere Mann vermisst. Dem anderen Opfer, ein jüngerer Mann, wird ein Messer an Gesicht und Kehle gehalten, er wurde mittlerweile wieder freigelassen.

Die indigenen Völker Papuas leiden seit 1963 unermesslich unter der Kontrolle des indonesischen Militärs. Die indonesische Armee weist eine lange Geschichte von Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Einwohnern von Papua auf, inklusive Tötungen, Folter und Vergewaltigungen von Frauen und Kindern, manche erst drei Jahre alt. Seit Jahren nehmen die Soldaten Trophäenphotos, und jetzt auch Videos, von den Tötungen und Vergewaltigungen, welche sie benutzen um die Papua einzuschüchtern.

Stephen Corry, Direktor von Survival, sagte: „Dieses Video von der Folter eines älteren Mannes, angeblich durch indonesische Soldaten, ist erschreckend. Soldaten töten, vergewaltigen und foltern Papua ungestraft seit fast 50 Jahren. Die internationale Gemeinschaft kann sich nicht zurücklehnen und erlauben, dass dies weiter geschieht. “

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Pressemitteilung von Survival Deutschland vom 20.10.2010.

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