Rotschals gegen Gelbwesten – „Macron démission!“ und „Trop c‘est trop! Ras le bol!“

Ausschnitt der Startseite der Heimatseite "Macron démission" im Weltnetz, Screenshot vom 27.1.2019. Quelle: www.macron-demission.fr

Paris, Frankreich (Weltexpress). Wer dachte, die Gelbwesten würden über Weihnachten und Silvester, spätestens im neuen Jahr Geschichte, der hatte sich geirrt. Landesweit sollen am vergangenen Samstag rund 69.000 Gelbwesten auf die Straßen der Städte gegangen sein. Das sind die Zahlen, die das französischem Innenministerium zur Kenntnis gab. Die Demonstranten rechnen höher und kommen wieder auf über 100.000, die seit Wochen protestieren und nicht nur „Macron démission“ fordern, sondern viel mehr.

Macron démission

Vor allem haben sie Angst davor, dass Macron weiter macht wie Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und sein Vize Josef Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) und mit der Agenda 2010 das Volk angreift, nachdem er der Bourgeoisie Steuergeschenke rüberreichte.

Bisher schickte die Macron-Regierung der französischen Bourgeoisie vor allem Bullen. Doch heute gesellten sich zu den Uniformierten und als Schläger des französischen Polizeistaates, des Staates des Kapitals Gekennzeichneten noch Macronisten. Laut Innenministerium demonstrierten rund 10.500 Rotschals (foulards rouges) heute in Paris für Macron, Ruhe und Ordnung. Träger von roten Schals waren jedoch wenig zu sehen, dafür mehr Regenschirme, die hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Stop la violence“ marschierten.

Die weniger Bewegung als vielmehr Organisation La République en Marche, die hinter Macron steht, beteiligten sich offiziell nicht an der Rotschal-Demo, aber an der Grand Débat National. Auch soll Emanuell Macron seinen Minister verboten haben, an der Gegendemo teilzunehmen. „Kein Regierungsmitglied durfte mitmarschieren, um nur ja kein weiteres Chaos zu provozieren“, heißt es dazu in „Spiegel-Online“ (27.1.2019).

So viel ist sicher: Die Straßenproteste in Paris und ganz Frankreich werden weitergehen, denn das einfache Volk meint: „Trop c‘est trop! Ras le bol!“

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