Rosa Wein, weißer Wein, roter Wein und wahnsinnig leckere Gerichte im Ristorante Moreno Carusi

Liebhaber von Leckereien aus Bella Italia und solchen die Massimo, wie wir sagen dürfen, nicht missen möchten, kommen jetzt im Ristorante „Moreno Carusi“ voll auf ihre Kosten. Mitten in Berlin, am Leipziger Platz, verkündet ein überdimensionales Plakat: „Shopping is coming home“. Das „Moreno Carusi“ ist schon da und mitten im Lokal Massimo Samoggia. Am Leipziger Platz 15 heißt er gastfreundlich wie immer alte und neue Gäste seit März 2011 herzlich willkommen. Dort und nur dort kocht Moreno Carusi, der dem italienischen Restaurant seinen Namen gab.

Für die Köstlichkeiten und Spezialitäten, die für den Gast auf den Tisch kommen, schwingt der Italiener in der Show- und Schauküche vorzeigbar das Zepter.

Das Ambiente des „Moreno Carusi“ ist modern und doch zeitlos, klar und kantig und doch gemütlich, eine runde Sache, wie man so sagt. In der sitzen wir bei zwei klaren Getränken im Glas. Mildes Vöslauer, also natürliches Mineralwasser mit Kohlensäure versetzt, und ein Gin Tonic mit Eis und Zitrone paaren sich zum Auftakt. Paarweise sitzen die Lieben an Tischen, auf Stühlen, die sich nicht gleichen. Kein Stuhl sieht aus, wie der andere. Allesamt sind Unikate.

Jetzt geht`s los mit den Speisen. Das vorweg gereichte Brot ist Chiabatta. Wir tunken das Weißbrot ein in kaltgepreßtes, italienisches Olivenöl. Wer mag, möge salzen und pfeffern. Dafür stehen die Mühlen bereit.

„Rosé zum Antipasti“, werden wir gefragt. „Ja, gerne.“ Der Rosé ist ein reinrassiger Cabernet-Sauvignon von Sella&Mosca von der Mittelmeerinsel Sardinien. Der 2010er ist ein fruchtiger Wein, mit einem leichten Touch Pink, das von violett bis Magenta, bei dem keine Frucht dominiert. Der Rose ist gut und die Flasche günstig und wer möchte, kann sich unter www.sellaemosca.com nicht nur informieren, sondern noch weit billiger bestellen.

Vorhang auf für ein „Tartat di tonno con olio e limone“. Wir speisen dieses richtig rohe Fleisch vom Thunfisch nur vorweg, lassen uns das von einem Klecks Basilikum-Pesto gekröntes Antipasti aber reichlich auf der Zunge zergehen. Da hat der Zahn mal Pause.

Wir bestellen immer wieder Bruschetta. Lecker, und reden mit Massimo, der von seiner Kindheit in Bologna erzählt. 1994 kam er nach Berlin und jetzt kommt „Pancetta gegrillt auf Polentacreme, gefüllt mit weißem Beelitzer Spargel und schwarzen Sommertrüffeln.

Der Rosé, den wir immer noch süffeln, neutralisiert mit dem Spargel den würzig-salzigen Pökelgeschmack. „Das ist ein Genuß“, weiß auch Massimo und erklärt, daß die Trüffel aus Umbrien kommen.

Wir wollen auch noch ein Risotto probieren und entscheiden uns für „Safran Risotto mit gegrilltem Oktopus“ und einer hauchdünnen Scheibe einer Aubergine, die zuvor in Öl, Olivenöl, badete. Petersilie gibt dem Gelb Grün und das Auge, das bekanntlich mit ißt, freut sich ob der Farbenfroheit der dargebotenen Speisen. Der Tintenfisch, erst auf dem Steinkohlegrill und dann auf dem Teller gewartet, taucht unsere Speiserühren runter. „Wohl bekomm`s“, wünscht Davide Mazzarella. Der großgewachsene und großartige Koch, der in Ana Capri und also auf Insel Capri das Licht der Welt erblickte, kocht hier und heute für uns. Dankbar für seine Kunst lächeln wir zurück und applaudieren.

Stephan Manew, der im Moreno Carusi kellnert, bringt und weiteren Wein. „Die neue Flasche stammt vom Weingut Pierpaole Pecorari“, berichtet er und weiß, daß die Weinerei dieser Winzer gleich neben dem großen und weit bekannteren Weingut Jermann liegt. Dem Kleinen gelingt ganz offensichtlich ab und an ein Coup gegen den Großen. „Das ist so, wie wenn der 1. FC Union Berlin gegen Hertha BSC im Berliner Olympiastadion gewinnt“, ergänzt ein Gast am Nachbartisch, der unsere Unterhaltung aufmerksam verfolgt. Wohl war. 2:1 gewannen die Kiezkicker aus Köpenick zuletzt beim selbsternannten Hauptstadtclub Hertha.

Zurück zu Pierpaolo Pecorari, den wir uns merken müssen und seinem Sauvignong Blanc mit 12,5 % Alkohol und einem Bukquet, das einem beim Eintauchen der Nase ins Glas – ups – förmlich „anspringt“. Was intensiv nach Pfirsich riecht, das schmeckt auch so. Keine Irritationen trüben den Sinn. Ganhz klar schmeckt der „Venezia Ginlia“ Sauvignon Blanc 2010 von Pierpaolo Pecorari nach Pfirsich.

Wer mal einen Wein und auch mehr von Pierpaolo Pecorari – kann man nicht oft genug schreiben – probieren möchte, suche das Moreno Carusi auf, in dem eine exquisite Kollektion erlesener Weine dieses Winzers aus der Region Julisch Friaul Venetien immer vorrätig gelagert wird.

Wenn Sie denken, daß es das schon gewesen war, dann irren sie sich gewaltig. Nun erst geht es los mit dem Hauptgericht: Steinbuttfilet auf Cherrytomaten. Die kleinen Roten wurden in Sojasoße gekocht. Pesto, Vinagrette, und caramelisierte Zucker tummeln sich auf dem Fisch. Den Meer- und also Salzwasserfisch zuckersüß zu servieren, das ist nicht nur mutig, das ist ein Geschmackserlebnis. Erneut geht ein Gruß an die Küche, an den 23-jährigen Davide Mazzarella.

Der Namensgeber, Moreno Carusi, der von den Abruzzen komme, sagt Massimo, koche bodenständiger, „vor allem naturbelassen und auch mit einem mutigen Mix aus Avantgarde und Noble Cuisine“. Mit unseren Köchen bieten wir im Moreno Carusi „Altbewährtes aber auch Neues aus der italienischen Küche“. Probieren Sie!

Wir machen das auch und kosten noch hiervon und davon und trinken nun, nach Chardonnay und Sauvignon Blanc einen Pinot Grigio. „Der 2009er war gut, der 2010 ist seeehr gut“, sagt Stephan Manew. Blumiger, fruchtiger ist der Sauvignon Blanc, der bei den Damen beliebt sei. Der Pinot Griogio ist zwar auch fruchtig, dennoch dezenter, nicht so „parfümiert“ und einen Tuck trockener. Der Chardonnay hingegen kommt mit sehr wenig Säure Apfelfrisch rüber. Uns wird ein ligurischer Wein, den Primitivo “Masseria Torre Rossa” von Appulien empfohlen, mit dem wir den Tag am späten Abend ausklingen lassen.

Der obligatorischen Grappa und auch ein Espresso müssen sein, bevor wir gehen, Massimo Samoggia Tschüß sagen, um wiederzukommen.

* * *

Ristorante Moreno Carusi, Leipziger Platz 15, 10117 Berlin, Öffnungszeiten: montags bis samstags von 16 bis 23.30 Uhr, sonntags Ruhetag. Telefon: 0049 (0)30 22488156, Website: www.morenocarusi.de

Vorheriger ArtikelAbgeordnete beschließen in Berlin Aus für Atomkraft
Nächster ArtikelChina geht weiterhin „sozialistischen Weg des Aufbaus“, verklärt Geschichte und Gegenwart in fast allen Farben Rot, denn Blutrot fehlt!