Reisen in die Türkei, nach Tunesien und Ägypten werden günstiger. Rewe Touristik will im Sommer 2012 fast ein Drittel mehr Flüge anbieten als im Vorjahr. Mehr Urlaubsflieger sollen vor allem von Hannover, Berlin und München aus starten.
Rückblick und „Fit für die Zukunft“
Die Pressekonferenz begann im Doppelkegel der BMW Welt am Olympiapark mit einem Blick zurück, doch nicht im Zorn. Das am 31. Oktober abgelaufene Touristikjahr, so der Tenor der Touristik-Gesellschaft aus der Karnevalshochburg am Rhein, war alles andere als schlecht. „Wir wollten leicht schrumpfen“, kommentiert Sören Hartmann, Sprecher der Geschäftsführung der Rewe Touristik, auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der Sommerkataloge 2012 die guten Zahlen. Damit meint der Mann aus der Millionenstadt sicherlich nicht die Entwicklungen in Ägypten (minus 27 Prozent) und Tunesien (minus 46 Prozent), „die sich spürbar auf die Buchungen ausgewirkt haben“. Auf die Aufregungen um den und den Aufruhr im Norden des afrikanischen Kontinents kommt er dennoch zu sprechen, denn trotz Folter und Furcht, Trouble und Tote in arabischen Ländern „blieb die Gästezahl der Rewe Touristik ”¦ im Vorjahresvergleich konstant“. „Als Marktführer in Tunesien waren wir von der Krise in Nordafrika besonders betroffen“, weiß Hartmann und erklärt, daß die Rewe Tourist mit „hervorragenden Angeboten ”¦ in Bulgarien (plus 10 Prozent) und in der Türkei (plus 30 Prozent) ”¦.“flexibel reagieren und unseren Gästen Alternativen anbieten“ konnte.
Alles richtig gemacht, so hören wir von Hartmann und auch, daß entscheidend für eine Umsatzsteigerung von 2,5 Prozent die „neue Unternehmensstruktur“ sei. Verschlankung und Flexibilisierung des Unternehmens und Austausch von Hotels führten zu einer Qualitäts- und Umsatzsteigerung. Vorzeigebeispiele sind die „flexiblen Veranstalter“ ITS Indi und Tjaereborg Indi, die weiter wuchsen. „Bei ITS Indi verzeichnen wir weiterhin zweistellige Wachstumsraten“, zeigt sich Hartmann erfreut und nennt als Grund die „dynamische Veranstalterreise“ mit „größerer Flexibilität bei der An- und Abreise, Hotel, Flug, Abflugort und -zeit sowie Reisedauer“, die „im Moment der Buchungsanfrage aktuell zusammengestellt“ werden würden. Hierbei halfen neueste technische Entwicklungen, bessere Datenbanken, bessere Buchungs- und letztendlich bessere Content Management Systeme.
Nachgefragt auf den „Austausch von Hotels“, was denn darunter zu verstehen sei, erklärte Hartmann, daß „solche Hotels ausgetauscht worden seien, die unseren Ansprüchen nicht mehr genügten. In den letzten drei Jahren seien 30 Prozent des Hotelportfolios der Rewe Touristik ausgetauscht worden. 70 Prozent sind in den letzten drei Jahren stabil geblieben.“
Ausblick oder „So wird der Sommer“
Von einem „fulminanten Start in die angelaufene Wintersaison“ spricht zudem Tobias Jüngert, Leiter der Unternehmenskommunikation der Rewe Touristik. Reisewillige buchen augenblicklich in Massen die Türkei (plus 78 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (plus 63 Prozent), Portugal (plus 32 Prozent) und das spanische Festland (plus 30 Prozent). Weil die Türkei als Reiseziel weiter wächst legt ITS erstmals einen eigenen Türkei-Katalog mit 122 Hotels auf. Auch Tjaereborg hat 15 Hotels in dem Land neu im Programm, die meisten davon an der Türkischen Riviera.
Die Rewe Touristik kämpft schon jetzt um Kunden für den kommenden Sommer. Die Verantwortlichen drücken die Preise für Touristen aus den Quellmärkten um durchschnittlich 2 Prozent und zwar bei allen drei Top-Marken IST, Jahn Reisen und Tjaereborg. Das geht vor allem, weil die Rewe Touristik in den Zielmärkten, dort, wo die Hotels stehen, billiger einkauft. Der Druck aller Reiseveranstalter und Händler nutzt auch die Rewe Touristik und freut sich über billigen Einkauf vor allem in Ägypten, Tunesien und der Türkei.
„Wir geben unsere Einkaufsvorteile für den Sommer ”¦ an unsere Gäste weiter“, sagt Sören Hartmann und mahnt die Presse auf der Konferenz, daß die Preisentwicklung der verschiedenen Reiseveranstalter nicht vergleichbar sei. „Die Frage, die sie sich stellen müssen“, fordert er, sei die nach der Art und Weise der Kalkulation und antwortet: „Wir rechnen nach dem geplanten Volumen in den Zielgebiete, nicht nach den Hotels.“ Und deswegen sagen wir „durchschnittlich nach unserer Berechnungsformel der letzten Jahre: „Die Preise entwickeln sich um 2 Prozent runter ”¦ weil wir dank Kostenoptimierung und Flugsteuerung bessere, günstigere Preise anbieten können.“
Womit wir bei den Flügen wären. Ausgebaut wird auch das Flugangebot: Im Sommer 2012 finden sich in den Katalogen fast ein Drittel mehr Flüge als im Vorjahr. Mehr Urlaubsflieger sollen vor allem von Hannover, Berlin und München aus starten.
ITS hat mit Granada, Sevilla, Madrid, Bratislava und St. Petersburg außerdem fünf neue Destinationen für Städtereisen im Angebot. Jahn Reisen vergrößert sein Italienprogramm um 43 Hotels. Außerdem werden 38 neue Häuser in die Produktlinien «Select» und «Wellness-Oasen» aufgenommen. Sie umfassen Hotels, die sich etwa durch besondere Serviceleistungen oder Wellness-Angebote auszeichnen.
Toll. Und wenn alles gut geht, dann werden rundum zufriedene Gäste ihre Urlaubs-Bewertungen abgeben. Online ist das Ausfüllen eines Fragebogens seit September 2011 möglich. Das mit dem Online-Fragebogen funktioniert einfach und schnell. Jeder Gast erhalte auf seinem Reisevoucher einen persönlichen Code, der nur einmal vergeben wird. Mit diesem individuellen Schlüssel öffnet der Surfer im Weltnetz seine Rewe-Tür, beantwortet die ihm gestellten Fragen und nimmt laut Hartmann „direkt und schnell Einfluß auf unsere Angebotsgestaltung und die Qualität seines nächs-ten Urlaubs“. Machen sie mit, helfen sie mit, damit Rewe Touristik noch bessere Reisen produzieren kann, denn „Reisen produzieren kann nicht jeder“
Mit Material von dapd, dpa, Rewe Touristik