London, VK; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Heute eröffnete die Königing Elisabeth II. genannte Frau aus dem von Sachen-Coburg und Gotha in Windsor umbenannten Adelshaus das Unterhaus und zwar im Oberhaus. Beide „Häuser“ sind im Grunde Kammern der parlamentarischen Demokratie im Vereinigten Königreich (VK) von Großbritannien mit dem immer noch besetzten Großteil des irischen Ulster.
Traditionell werden die Mitglieder des House of Commons (Unterhaus) ins House of Lords (Oberhaus) gebeten, auch wenn nicht alle dort Platz finden, um die Vorlesung der Königin zu hören. Die verliest die von Ghostwritern und also Auftragsschreiber gefertigten Reden. Manche Premierminister mögen auch höchstselbst Hand angelegt haben. Nun, Elisabeth II. verlas die Regierungserklärung von Boris I., der mit bürgerlichem Namen Alexander Boris de Pfeffel Johnson heißt und derzeit als Boris Johnson Premierminister des VK ist. Zudem ist er Vorsitzender der Unionistischen und konservativen Partei und als solcher dem zwangsvereinigten Königreich verpflichtet.
Dem solle es außerhalb der Europäischen Union (EU), die weder ein Bundesstaat noch ein Staatenbund ist, besser gehen, weswegen die Tories und die Johnsohn-Regierung das VK so schnell wie möglich den EU genannten Kram kündigen wollen. Jetzt las die Königin: „Es war immer die Priorität meiner Regierung, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU am 31. Oktober sicherzustellen.“
Dass die Regierung ihrer Majestät auf eine „neue Partnerschaft“ mit der EU „hinarbeiten“ wolle, „die auf freiem Handel und freundschaftlicher Zusammenarbeit“ beruhen solle, dass verlas sie auch. Von „Freihandel“ war die Rede. Genau das ist die Regierungserklärung. Eine Rede. Die nächsten Reden werden ein paar Räume weiter im Palast von Westminster gehalten und zwar schon heute Nachmittag im Unterhaus.