Berlin, Deutschland (Weltexpress). Gesagt, getan. Doch das neue Hotel am Berliner Sternehimmel rund um den Gendarmenmarkt, das Hotel Luc, eröffnete nicht wie geplant, Totalitaristen der Einheitsparteien des Apartheidstaates mit dem Kürzel BRD sorgten mit repressive Maßnahmen für das Hinausschieben, sondern am 22. Februar 2022. Immerhin, die Türen öffnen sich und hinein sowie heraus gehen nicht nur Handwerker, sondern Gäste, nachdem dort das Hotel „Sofitel“ und das Restaurant „Aigner“ von Herbert Beltle vor zwei Jahren die Türen schlossen.
Das Hotel Luc der Autograph Collection gilt den Damen und Herren, die für Öffentlichkeitsarbeit zuständig sind, als „ein neues Juwel im Portfolio der Autograph-Collection-Hotels. Die gelten als eine Gruppe unabhängiger Hotels der gehobenen bis luxuriösen Klasse innerhalt des Marriott-Angebotes. Die Liegenschaften der Autograph Collection Hospitality, die 2010 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Washington, D.C., und also in den VSA hat, gelten als in Privateigentum befindlich. Zur Kette hingegen gehören rund 200 Hotels. Die meisten befinden sich in den VSA, aber auch eine Hand voll im VK sowie in der BRD. Zu Marriott International zählen rund 7 900 Hotels mit Marken wie St. Regis, Le Méridien, Sheraton, The Ritz-Carlton, oder auch der bereits erwähnten Autograph Collection.
Zurück zum Luc und also an den Berliner Gendarmenmarkt. Das Hotel befindet sich in einem Gebäude, das zur DDR-Zeit errichtet wurde und nicht unter Bestandsschutz steht, sondern unter Denkmalschutz. Um die DDR-Bauten wurde – keine Frage – gestritten. Bewahrung oder Bauschutt und also Abriss, Neugestaltung oder Rekonstruktion? Die Platzgestalt aus dem Jahr 1984 wurde gewahrt, während die Geschichte des Platzes mehr ist als nur Marktplatz, Friedhof und Militärstandort bis 1770, spätbarocker Architekturplatz (von 1770 bis 1870), bürgerlicher Schmuckplatz (1872 bis 1935), Verwaltungsplatz mit Grünflächen (von 1935 bis 1945), Schuttplatz und wieder „Veranstaltungsplatz mit Grünflächen (von 1948 bis 1984) sowie historisierend moderner Stadtplatz (seit 1984) mit DDR- und BRD-Charme und Heerscharen von Touristen.
Der eine oder andere davon soll im Hotel Luc absteigen und ein wenig an Historie erinnert werden, wofür nicht nur das Preußisch Blau zeugt. In eine Marriott-International-Newsletter vom 28.2.2022 heißt es zudem, daß das Hotel Luc „den Spitznamen Friedrichs II. König von Preußen“ trage, „den der französische Philosoph Voltaire seinem Freund und Förderer“ gegeben habe. Schimpf und Schande auf die schöne Weise, auch wenn das für manche Zeitgenosse damals und heute keine Art sein mag.
Michael Wagner von den Munich Hotel Partners und Hoteldirektor Thomas Duxler zerschnitten ohne das jemand davongejagt wurde das preußisch-blaue Band vor dem schmalen Haupteingang der hohen Hauses Charlottenstraße Ecke Französische Straße und baten zur Hotelbesichtigung und zu Tisch in ein Restaurant, das tagsüber „Luc“ heißt und abends und in der Nacht „Heritage“.
Im Hotel „Luc“ werde Wert auf „Design“ gelegt und also den schönen Schein, welcher „die geometrische Klarheit der Friedrichstadt“ aufnehme und die gerne geäußerten guten Seiten, auch „Ideale“ genannt, der damaligen Zeit wie „Weltoffenheit, Toleranz und Großzügigkeit im Lounge- und Gastronomie-Konzept“ widerspiegele. Über die schlechten Seiten und Zeiten schweigt ein Schelm.
Weiter im Text: „Innenarchitektin Oana Rosen wählte ein tiefes Preußischblau und kombinierte es mit auffälligen Stilelementen. Das Innendesign der insgesamt 70 Zimmer und 22 Suiten überzeugt mit seiner Geradlinigkeit, die in der Kombination mit der außergewöhnlichen Fotokunst des ungarischen Fotokünstlers Andras Dobi, das Preußische Lebensgefühl ins heutige Berlin transportiert. Auch die Zusammenarbeit mit der Königlichen Porzellan-Manufaktur zeigt, dass die Kombination aus Preußischer Qualität und Offenheit durchaus zeitgemäß ist.“
Was auch immer unter einem ins heutige Berlin transformierten Preußischen Lebensgefühl zu verstehen ist, Blau war einmal teurer als Gold, bis in Berlin ein Versuch der Alchemisten Johann Jacob von Diesbach und Johann Conrad Dippel schief ging. Eine Flüssigkeit färbte sich statt Kaminrot nämlich in einen tiefen Blauton. Das Berliner Blau, auch Eisenblau genannt, war erfunden. Die Alchemisten hatte ungewollt das erste moderne künstliche Pigment hergestellt. Hurra dem Berliner Blau!
Eigentlich sollten und wollten beide mit der Herstellung von goldigen Farben beziehungsweise mit der Herstellung von Gold Geld verdienen. Berliner Blau tat’s auch und die Soldaten der Preußen trugen fortan die bis dato teuersten Uniformen der Welt, weswegen sich die Bezeichnung Preußisch Blau durchsetzte, während die Engländer beziehungsweise Briten weiter in Rot marschierten. Sie wurden ihrer Kleidung wegen Rotröcke geheißen. Gegen Rotröcke, Rednecks und Rothaarige werden Männer wie Wagner und Duxler wohl wenig einzuwenden haben, aber wohl weiterhin gegen repressive Maßnahmen, ohne die das Beherbergungsgeschäft besser laufen würde, viel besser, auch am Berliner Gendarmenmarkt im in Preußisch Blau gehaltenen Hotel „Luc“. Ein Hoch also nicht nur der Farbe Preußisch Blau, sondern der Freiheit!
Hoffen wir auf bessere, auf liberalere Zeiten in Berlin und im Hotel „Luc“.