Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Wir haben das Leben in die Welt gebracht. Du kannst uns nicht sehen, aber wir florieren, überall, in allem, sogar in Dir.“ Mit diesen Worten beginnt der Dokumentarfilm „Fantastische Pilze – Die magische Welt zu unseren Füßen“ von Louie Schwarztberg.
Die Doku bietet wahnsinnig schöne bewegte Bilder, immer wieder Szenen im Zeitraffer, Animationen und mehr, sowie von Anfang bis Ende Wissenswertes über 1,5 Millionen Spezies. Einige Pilze können sogar leuchten, andere sind magic. Pilze könnten „tote wie lebende Organismen“ kompostieren und würden die Nährstoffe wieder in den Kreislauf einfügen. Wohl wahr, daß „Pilze der Verdauungstrakt des Waldes“ seien. Michael Pollan, Autor und Journalist, gibt darüber Auskunft, auch Paul Stamets, der erläutert, wie Pilze Öl verwerten. Später kommt auch John, Pauls Bruder, in der Doku vor und Andy Weil, ein Humanmediziner von der Universität von Arizona, der über berauschende und medizinisch wirksame Pilze forschte, und Charles Grob, ein anderer Humanmedizinier von der Universität von Kalifornien, der auch Professor für Psychiatrie und Bioverhaltensforschung sei, sowie Dennis McKenna, ein Ethnopharmakologe.
Für viele dürfte erstaunlich sein, daß der eigentliche Pilz ein feines, fadenförmiges, meist unsichtbares Zellgeflecht im Boden oder bei Baumpilzen im Holz ist, das Myzel genannt wird, und also, wie eingangs formulier, „unsichtbar“ scheint. Doch sie seien „überall“ und die häufigste Spezies auf diesem Planeten, worüber auch Suzanne Simard, Ph. D der Universität von British Columbia aufklärt, während sie durch den Wald läuft. Sie spricht von riesigen Netzwerken unter dem Waldboden. Ein Baum würde mit dem anderen über das Myzel.
Bäume, Mutterbaum und Sprößlinge würden miteinander „reden“. Jay Harman, der als Biomimikry-Erfinder präsentiert wird, gibt ebenfalls Aufschlußreiches zu Protokoll. Auch der größte Pilz der Welt, der auf einer Bergspitze in Oregon lebe, kommt im Film vor. Er sei Tausende Hektar groß und Tausende Jahre alt. Das was man sehe, also der „sichtbare Pilz“ sei „nur“ sein Fortpflanzungsorgan. „Pilze haben keine Samen, sondern Sporen“, die der „sichtbare Pilz“ verteile, „Milliarden von Sporen“. Und die seien überall um uns herum.
Pilze lassen uns Farben hören und Musik sehen. Super!
Das alles und noch viel mehr erfahren Zuschauer und Zuhörer im Film „Fantastische Pilze“ von Louie Schwartzberg. Anschauen, zuhören, nachdenken!
Filmographische Angaben
- Originaltitel: Fantastic Fungi
- Deutscher Titel: Fantastische Pilze
- Originalsprache: Englisch
- Staat: VSA
- Jahr: 2019
- Regie: Louie Schwartzberg
- Buch: Mark Monroe
- Musik: Adam Peters
- Mitwirkende: Paul Stamets, Michael Pollan, Eugenia Bone
- Dauer: 80 Minuten
- Kinostart in der BRD: 9. September 2021
- Verleih in der BRD: Polyband Medien