Dann aber kam am Samstag der 1000-m-Langsprint der Männer. Und da feierten der Chemnitzer aus Oberlungwitz, Nico Ihle , und der Berliner Samuel Schwarz auf dem eisigen 400-m-Oval ein Bravourstück, was es in dieser Form für deutsche Eisflitzer zumindest hierzulande in einem Weltcup-Wettbewerb noch nie gegeben hatte. Erst nach langem Recherchieren kam heraus, dass es 1990 bei einem Ereignis – aber wohl nicht mit kompletter Weltelite – in Davos über 1000 m sogar ein komplettes Podium in schwarz-rot-gold prangte: Uwe-Jens Mey vor Uwe Streb und Olaf Zinke!
Geschlagen u.a. der Olympia-Triumphator Stefan Groothuis (6.), der Olympiazweite Kjeld Nuis (beide Niederlande/12.), der mehrfache Weltmeister und frühere Olympiachampion Shani Davis (USA/11.) oder der Doppelsieger beim Weltcupauftakt in Obihiro (Japan), Pawel Kulischnikow (Russland/ 5.)…
Beiden gelang auf bestens bekanntem Terrain – der Chemnitzer ist oft zu Trainingscamps in der Hauptstadt – ein nahezu perfektes Rennen: Starker Angang, starker Mittelteil und starkes Finish!
Als Ihle im sechsten von insgesamt zehn Paaren der A-Gruppe nach Passieren der Ziellinie die Zeit aufleuchten sah, riss er die Arme hoch: „Aber nie hatte ich in diesem Moment gedacht, dass die Zeit zu Platz eins reichen würde.“
Alle Folgenden aber bissen sich die Zähne an seiner Vorlage aus. Am dichtesten kam noch mit vier Hundertstelsekunden der Mannschaftskollege Schwarz heran.
Samuel Schwarz gab auf die Frage, was der Doppelerfolg bedeute, nach gelungenem sportlichen Auftritt eine verbal perfekte Antwort. Das sei erfreulich und positiv „für uns beide natürlich, für den Verband und wohl auch für den neuen Sportdirektor.“
Dass man den 38-jährigen Potsdamer für die Nachfolge des umstrittenen Bayern Günter Schumacher, der wegen einer Krankschreibung schon Monate pausiert, gewinnen konnte, erntet im Lager der Aktiven durchweg Zustimmung. Bartko war zweifacher Radsport-Olympiasieger 2000 in Sydney auf der Bahn und mehrfacher Weltmeister, hat diverse Sechstagerennen als Profi gewonnen und seine aktive Karriere im Januar beendet. Als Vizepräsident des Berliner Landessportbundes und im Förderverein des Olympiastützpunktes hat er erste Erfahrungen auf Funktionärsebene gesammelt. Schwarz meinte: „Ich erwarte eine Menge von ihm und traue ihm auch eine Menge zu. Denn er weiß ja aus eigener Erfahrung, wie man Spitzenleistungen erzielt und welche Bedingungen dazu notwendig sind.“
Mit der mehrfachen Sprint-Weltmeisterin und Weltrekordlerin über 500 m, Jenny Wolf, sowie der Weltklasse-Mittelstrecklerin Monique Angermüller wurden zwei verdienstvolle und erfolgreiche Sportlerinnen vom Wettkampfgeschehen verabschiedet.