Paritätische Platzverweise – Neun Spielerinnen bei den Werkself-Frauen – Ab 70. Minute ebenso Unterzahl beim BV Cloppenburg – Dramatik pur

Schiedsrichterin Sandra Blumenthal aus Pritzwalk in Brandenburg. © Pritzwalker FHV 03

Sie liess sich nicht foppen

Schiedsrichterin Sandra Blumenthal aus Pritzwalk in der Mark Brandenburg sorgte für paritätischen Gleichklang. Die 30-jährige Unparteiische liess sich nicht foppen. Die überaus kämpferischer Partie entglitt ihr nie, denn sie zeigte mit charmanter Penetranz Schiedsrichterinnen-Czupe. Im dritten Anlauf setzten sich am Sonntag die Werkself-Frauen gegen Cloppenburg mit 4:1 (2:1) durch. Die Tore für Bayer 04 erzielten Lisa Schwab (2), Francesca Weber und Turid Knaak. Das Gegentor erzielte die gebürtige Essener Ruhrpott Lady Mandy Islacker, die nach Stationen über FC Bayern München und dem ehemaligen FCR 2001 Duisburg beim Nordlicht der Liga unter Vertrag steht.

Notbremse der Torhüterin Anna Klink

Beide Teams waren sich in dieser Spielzeit schon zwei Mal begegnet, aber sowohl in der Bundesliga-Hinrunde (0:0) als auch im DFB-Pokalachtelfinale (1:2) konnten die Leverkusenerinnen den Platz bisher nicht als Sieger verlassen. Die Leverkusenerinnen haben sich nun mit einer einmaligen Serie von vier Siegen aus den letzten fünf Spielen auf den fünften Tabellenplatz hoch gekämpft. Cheftrainer Obliers änderte seine Startaufstellung. Für die verletzte Innenverteidigerin Merle Barth  gab die 18-jährige Laura Leluschko ihr Startelf-Debüt an der Seite von Marith Prießen. Im Tor ersetzte die junge Anna Klink die etatmäßige Torhüterin Lisa Schmitz. Die junge Torhüterin konnte sich allerdings nur 39 Minuten lang auszeichnen, denn dann sah sie nach einer Notbremse im Strafraum gegen Vanessa Bernauer die Rote Karte.

Torhüterin Lisa Schmitz eingewechselt

Vorausgegangen war ein missglücktes Abspiel der Bayer Hintermannschaft. Der BV Cloppenburg bestimmte vor 356 Zuschauern im Ulrich-Haberland-Stadion die ersten 20 Minuten der 1. Halbzeit und hätten in Führung gehen müssen. Das erste Tor fiel dann aber auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß traf Lisa Schwab (24.), elf Minuten später erhöhte Franceska Weber (35.). Allerdings sah es kurze Zeit später wieder besser für die Gäste aus Niedersachsen aus. Nach dem strategischen Foul von Klink verwandelte Mandy Islacker den fälligen Elfmeter (39.), und der BVC war wieder am Drücker. Obliers wechselte sofort aus und brachte Torhüterin Lisa Schmitz als Ersatz. Für sie ging Feldspielerin Panfil vom Platz.

Platzverweis für Imke Wübbenhorst

In der Folge agierte Bayer 04 Leverkusen in Unterzahl sehr geschickt und verteidigte die knappe 2:1 Führung. Die Abwehr stand kompakt und fehlerlos. Nach vorne gelangen immer noch druckvolle offensive Spielanteile. Nachdem sich Cloppenburgs Innenverteidigerin Imke Wübbenhorst ein unnötiges Foul leistete und von Schiedsrichterin Sandra Blumenthal Gelb-Rot angezeigt bekam, begann sich das Spielgeschehen nochmals zu wenden. Im kräfteverhältnis Neuen gegen Neun erwiesen sich die Leveruserinnen als durchsetzungsfähiger und kreativer. Mit sehenswerten Kombinationen überraschten die Werkselfen in den Schlussminuten. Erneut Schwab mit einem satten Linksschuss in den Winkel (83.) und Torjägerin Turid Knaak mit ihrem achten Saisontreffer (87.) trafen kurz vor Schluss zum 4:1-Endstand.

Ab sofort Abstiegsgespenst unterwegs

Für Aufsteiger BV Cloppenburg liegt das rettende Ufer gegen den Abstieg nun drei Punkte entfernt, da die TSG 1899 Hoffenheim einen Punkt gegen den MSV Duisburg retten und den Anstand ausbauen konnte. Es folgen jetzt für das Team von Cheftrainerin Tanja Schulte zwei schwere Spiele gegen den 1. FFC Frankfurt und den FC Bayern München. Die Krisenstimmung  ist perfekt. Das Abstiegsgespenst geistert ab sofort in Cloppenburg.

Stimmen der Cheftrainer:

Tanja Schulte (BV Cloppenburg): „Die kommen zu Anfang dreimal vor unser Tor und treffen zweimal. Das war eine absolut dumme Aktion von Imke Wübbenhorst. Am Ende mussten wir froh sein, nicht noch höher verloren zu haben."

Thomas Obliers (Bayer 04 Leverkusen): "Nachdem wir nur schwer ins Spiel gefunden haben, sind wir immer besser rein gekommen und haben schließlich hochverdient 2:0 geführt. Auch in Unterzahl haben wir so gut wie nichts zugelassen. Meine Mannschaft hat eine starke Leistung gezeigt und sich die drei Punkte redlich verdient."

So spielten sie im Ulrich-Haberland-Stadion in Leverkusen:


Bayer 04 Leverkusen:
Klink – Ewers, Prießen, Leluschko, Simon – Hendrich (88. R. Knaak), Petzelberger – Panfil (40. Schmitz), Weber (65. Linden), Schwab – T. Knaak -Trainer Thomas Obliers

BV Cloppenburg:
Barbara – Löwenberg (80. Bagehorn), Wübbenhorst, Kirchberger, Ester – Rochi (67. Stobba), Baumann (53. Yaren), Bernauer, Aschauer – Jakobsson, Islacker – Trainerin Tanja Schulte

Tore: 1:0 Schwab (24.), 2:0 Weber (38.), 2:1 Islacker (41., FE.), 3:1 Schwab (83.), 4:1 T. Knaak (87.)

Schiedsrichterin: Sandra Blumenthal
Gelbe Karten: Ester, Yaren, Gelb-Rot: Wübbenhorst, Rot: Klink

Zuschauer: 356

Vorheriger ArtikelNeofaschistische Provokation in Berlin-Friedenau – Aktivistin der Initiativgruppe Stierstrasse wird von Antisemiten bedroht
Nächster ArtikelKurvenräuber und Eyecatcher – Der neue Mini ist los und wartet ab sofort beim Händler auf seine Fans