Wie „Le Figaro“ am Mittwoch schreibt, wirft die französische Luftwaffe im Nafusa-Gebirge bereits seit Mai mit Fallschirmen Militärtechnik ab. Die Berber werden auf diesem Weg mit Panzerfäusten, Panzerabwehr-Lenkraketen, Maschinengewehren und Maschinenpistolen versorgt.
Ein namentlich nicht genannter Sprecher des französischen Militärs gestand gegenüber dem „Figaro“ ein, man habe sich für diesen Schritt entschieden, um den libyschen Rebellen aus der Sackgasse zu helfen. Die Gaddafi-Truppen haben die Aufständischen zwischen den Städten Misurata und Marsa al-Brega in die Zange genommen.
Von einem Angriff der mit französischen Waffen ausgestatteten Berber im Süden verspricht sich das französische Militär eine entscheidende Wende im andauernden Krieg. „Sobald die Aufständischen vor den Toren von Tripolis auftauchen, bricht in der Hauptstadt ohne jeden Zweifel ein Aufstand gegen den Gaddafi-Clan aus.“
In Libyen liefern sich Gaddafi-Truppen seit Februar erbitterte Gefechte mit der Opposition, die den Rücktritt des langjährigen Herrschers fordert. Die Rebellen werden von westlichen Staaten militärisch unterstützt und kontrollieren viele Gebiete in Ostlibyen.
Der UN-Sicherheitsrat öffnete am 17. März mit der Resolution 1973 Tür und Tor für ein internationales Eingreifen, um die Zivilbevölkerung in Libyen zu schützen und Waffenimporte für Gaddafi unmöglich zu machen. Seitdem bombardiert die Nato vom Gaddafi-Regime kontrollierte Militäranlagen und Städte in dem nordafrikanischen Land. Diese UN-Resolution macht zudem ein Verfahren gegen Gaddafi vor dem Internationalen Strafgerichtshof möglich.
Am Montag erließ der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag Haftbefehle gegen Gaddafi, dessen Sohn Saif al-Islam (39) und Geheimdienstchef Abdullah Senussi. Der IStGH folgte der Staatsanwaltschaft, die den drei Männern Morde an unbewaffneten Zivilisten und andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorwirft. Gaddafis Außenminister Khaled Kaim gab zu verstehen, dass Tripolis die Jurisdiktion des Internationalen Strafgerichtshofs und dessen Entscheidungen nicht anerkenne.
RIA Novosti