Berlin, Deutschland (Weltexpress). Opfer der Folterungen des von der Meloni-Regierung freigelassenen Polizeichefs von Libyen, Osama Almasri Njeem, haben in Rom auf einer Pressekonferenz über ein an Giorgia Meloni, Innenminister Matteo Piantedosi, Justizminister Carlo Nordio und den Staatssekretär des Präsidiums der Regierung, Alfredo Mantovano, gerichtetes Schreiben informiert, in dem sie über die Folterungen berichten, denen sie in den Lagern von Almasri in Libyen ausgesetzt waren.

Darin heißt es: Wir schreiben Ihnen als Sprecher der Flüchtlinge in Libyen, aber auch als Opfer und Überlebende von Osama Nejim Almasri. Unsere Körper tragen die Spuren seiner Verbrechen und unsere Köpfe sind voller Erinnerungen, die kein Mensch ertragen sollte. Als Almasri in Turin verhaftet wurde, glaubten wir – wenn auch nur für kurze Zeit –, dass denen von uns, die nur Leid erfahren haben, Gerechtigkeit widerfahren könnte. Aber Sie haben uns diese Hoffnung genommen, indem Sie ihn nach Libyen zurückgeschickt haben, wo er weiterhin anderen Schaden zufügen wird, so wie er es bei uns getan hat.

Der Schmerz dieses Verrats sitzt tief. Es ist derselbe Schmerz, den wir seit Jahren mit uns herumtragen. Wir sind auf der Suche nach Schutz nach Italien gekommen und sind dankbar für die Sicherheit, die wir gefunden haben. Doch unsere Würde wurde uns in Libyen geraubt und auch hier erneut geraubt. Italien war ein Land, an das wir glaubten, ein Land, das von Gerechtigkeit und Menschenrechten sprach. Aber uns wurde keine Gerechtigkeit zuteil. Im Gegenteil, wir waren Zeugen der Freilassung des Mannes, der uns gefoltert hat.

Und während wir diesen Brief schreiben, leiden andere noch immer unter demselben System, das uns brutal behandelt hat. Heute leben Migranten in Libyen unter Bedingungen, die schlimmer sind als in Gefängnissen. Sie werden gefoltert, um Lösegeld zu erpressen, als Eigentum verkauft, vergewaltigt, ausgehungert und dem Tod überlassen. Diejenigen, die noch im Mitiga-Gefängnis sitzen, wo Almasri sein Imperium der Grausamkeit aufgebaut hat, kennen nichts als Schmerz. Dasselbe Libyen, mit dem Sie zusammenarbeiten, das Sie finanzieren und dem Sie die Hand schütteln, ist für die Machtlosen zu einem Land endlosen Leidens geworden.

Jetzt wissen wir, dass Italien nicht nur seine Finger in Libyen hat, sondern dass es mit allen Mitteln in dessen Angelegenheiten verwickelt ist und bestimmen kann, wer frei ist und wer nicht. Sie sind nicht nur Zeugen dessen, was in diesem Land geschieht, sondern Sie tragen dazu bei, es zu gestalten. Sie können nicht behaupten, den Menschenhandel zu bekämpfen, während Sie gleichzeitig Geschäfte mit denen machen, die davon profitieren. Sie können Almasri nicht als „gefährlich“ bezeichnen und ihn gleichzeitig vor der Justiz schützen. Sie können sich nicht als Menschenrechtsverteidiger bezeichnen und gleichzeitig Menschen in libyschen Gefängnissen verrotten lassen.

Daher bitten wir sie um:

1. Die sofortige Beendigung aller Abkommen zwischen Italien und Libyen, die Übergriffe auf Migranten ermöglichen.

2. Eine öffentliche Verpflichtung, die Freilassung aller Personen zu fordern, die noch immer in Mitiga und anderen Internierungslagern in Libyen inhaftiert sind.

3. Eine offizielle Erklärung, warum Almasri, den Ihre eigene Regierung als gefährlich eingestuft hat, freigelassen und er nicht an den Internationalen Strafgerichtshof übergeben wurde.

4. Einen legalen Weg für Migranten, die in libyschen Internierungslagern festsitzen, einschließlich der Wiedereröffnung der italienischen Botschaft in Tripolis zur Erlangung humanitärer Visa.

Gerechtigkeit kann nicht selektiv sein. Sie kann nicht den Mächtigen dienen, während die Machtlosen ausgegrenzt werden. Italien muss sich für seine Entscheidungen verantworten.

Unterschrieben von

David Yambio, Lam Magok und Opfern von Osama Najim Almasri

Dem Schreiben ist u. a. ein Bericht von Soumail Diawara beigefügt, in dem es heißt: Ich spreche als direkter Zeuge: Ich bin 2014 durch Libyen gereist und habe das Grauen mit eigenen Augen gesehen. Dort gibt es einen Mann, der damit prahlt, 12- und 13-jährige Mädchen missbraucht zu haben, der Migrantinnen zur Prostitution zwingt, der Jungen auf den Feldern versklavt und ihnen ihr Geld abnimmt. Er ließ in seinen Gefängnissen mehrere Menschen hängen, um andere Gefangene dazu zu bewegen, Verwandte oder Bekannte anzurufen und ihnen Geld zu schicken. Dieser Mann heißt Almasri und ist einer der skrupellosesten Folterer Libyens. Er verkauft Menschen, indem er die Auktionen filmt. In Libyen genügt die bloße Erwähnung seines Namens, um Terror auszulösen. Es ist nicht bloß Angst: Es geht um etwas Tieferes, um einen Horror ohne Grenzen.

Er hat sogar einen privaten Flughafen gebaut, auf dem er Migranten ausbeutet, die er „seine Sklaven“ nennt.

Dies ist nicht nur ein politisches Problem. Es ist eine Wahl zwischen Gerechtigkeit und Mittäterschaft, zwischen Menschlichkeit und Unmenschlichkeit.

Siehe https://whatsapp.com/channel/0029VaCrOq7D38CLynzvCD1o

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