Bremen, Deutschland (Weltexpress). „Ohne Schiri habt ihr keine Chance!“, sagten und sangen sie im Bremer Weserstadion und vor den Bildschirmen, denn am Ende entschied eine umstrittene Szene die hart umgekämpfte und ausgeglichene Begegnung im mit 42.100 Zuschauern ausverkauften Bremer Weserstadion.
Beim Stand von 2:2 pfiff Hauptschiedsrichter Daniel Siebert und zeigte im Pokal-Halbfinale zwischen Werder Bremen und Bayern München auf den Elfemterpunkt (78.). Vorher fiel Kingsley Coman, der leicht von Theodor Gebre Selassie berührt wurde. Die Szene war ein Witz und alles andere als ein Elfmeter. Millionen Mal wird im Strafraum härter gerackert und gerangelt. Doch Coman, der sowieso im Fallen war und den Ball nie und nimmer bekommen hätte, zog es vor, TV-gerecht zu fallen und ein Wehklagen anzustimmen.
Kein Wunder, dass sich eine Traube um Siebert bildete und die Bremer Spieler die lächerlicher Entscheidung nicht wahrhaben wollten, sich um ihr Spiel betrogen sahen. Hoyzer-Rufe wurden auf den Rängen laut. Robert Lewandowksi ließ sich das Geschenk des angeblich Unparteiischen nicht nehmen und verwandelte sicher zum 3:2 (80.).
Für die die Grün-Weißen, die zuvor einen 0:2-Rückstand durch Tore von Yuya Osako (75.) und Milot Rashica (76.) aufholten, war danach der Ofen aus, obwohl sie mit Mann und Maus stürmten. Neben Osako, Rashica und Max Kruse griffen noch Claudio Pizarro, der für Kevin Möhwald kam (65.) und Martin Harnik, der Ludwig Augustinsso ersetzte (81.) an.
Die Hintermannschaft der Münchner Bayern vor einem guten Jan Ulreich und mit einem wieder einmal defensiv starken Javi Martínez hielt die knappe Führung fest. Jerome Boateng und Mats Hummels in der Innenverteidigung sowie Joshua Kimmich rechts und David Alaba waren dann doch zu stark.
In einer ausgeglichen Partie, die Bremer schossen 15 Mal aufs Tor, wobei acht Bälle nicht ungefährlich waren, die München gaben 18 Schüsse ab, von denen 11 aufs Tor gingen. Aufgrund der Führung erst mit einem Treffer und dann mit zwei Toren kamen die Gäste durch Tempogegenstößen mehrfach zu großen Gelegenheiten.
Die Spieler des SV Werder versuchten hingegen von Anfang bis Ende spielerisch Situationen zu lösen. Kick and Rush sowie klare Konter waren Mittwochnacht grüne Mangelware an der Weser.
Dass ein Halbfinale im Pokal durch eine äußerst umstrittene Schiedsrichterentscheidung zugunsten des amtierenden Meisters und Rekordmeisters getroffen wurde, das war dann wohl wieder der Bayern-Bonus, der auch bei Schiedsrichtern, die sich beflissentlich zeigen und moderat geben wollen, verfing. Manche strittige Entscheidungen wurden von diesem Schiri eher gegen Werder und für Bayern gewertet.
Dank des Schiedsrichters steht der FC Bayern München im Finale um den Pokal und muss sich gegen Rasenballsport Leipzig beweisen.
Den Bremern, die den 12. Mann und also das Publikum auf ihrer Seite hatten, fehlt am Ende in allen Mannschaftsteilen mehr individuelle Stärke, um gegen den Branchenprimus aus München nicht nur lange mithalten zu können, sondern um ihn besiegen zu können. Und am Ende vom Ende regierte wieder einmal das größere Geld, mit dem man die besseren Spieler kaufen kann, diejenigen, die man braucht, um in Endspiele einziehen und Titel gewinnen zu können.
Ein Bremer Tor mehr hätte auch die Fehlentscheidung von Siebert, der für die erfahrenen und mit allen Wassern gewaschenen Bayern zu grün hinter den Ohren war, nur wettmachen können.