Ölkriege, nicht Anti-Terror-Operationen

Der Schlag von Politikern, als Kritik noch keine Leidenschaft des Kopfes sondern ein kritischer Politiker Kopf der Leidenschaft war, ist längst ausgestorben oder wird ausgestellt, entweder in Gesprächsrunden im weichen Sound des seichten Talk oder im Wachsfigurenkabinett. Politiker hier und heute sind in der Regel wie Schlupfwespen: Parasiten, die sich im Staat, der nur noch der des Kapitals ist, eingenistet haben wie Maden im Speck.
Aus allem wollte Obama als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) angeblich seine Truppen raushalten oder rausziehen: vom Hindukusch, aus dem Zweistromland und aus der Levante. So waren seine Worte, die er nicht halten konnte. Doch in jedem dieser Ölkriege, welche die USA unter Georg W. Bush anfingen, mischen die USA unter Obama weiter munter mit. Zwischendurch wurden noch die Ukraine, Libyen und Ägypten destabilisiert. Vorgerückt, vor allem auf Russland, sind die USA auch noch und mit ihr sämtliche in der NATO versammelten EU- und Vasallen-Staaten.
Zuletzt versprach sich Obama im Frühling 2015. Mit der Besatzung von Afghanistan sollte ein für alle Mal Schluss sein. Doch ein Schrecken ohne Ende ist in diesem Kriegsgebiet, das sich nicht nur über Afghanistan sondern auch über Pakistan erstreckt, so wenig Geschichte wie das Gefangenen- und Folterlager Guantanamo, wo neben Waterboarding auch Zwangsernährung im Ramadan und sexuelle Gewalt gegen Gefangene keineswegs Schnee von gestern sondern brutale, bestialische Alltäglichkeit einer dekadenten Weltmacht sind.
Der lustige Lügenbold als lächelnder Black Beauty erklärte kürzlich in Grinsebackenmanier vor Hofberichterstattern im Weißen Haus, dass die USA als Weltpolizist auch 2016 in Kabul, Bagram, Kandahar und Dschalalabad Tausende GI`s stationieren und abertausende Waffen lagern werden.
Selbst im Irak und Syrien bombten die US-Amerikaner beizeiten wie blöde und jetzt mit den Russen um die Wette. Wem Obama deswegen als Enttäuscher gilt, der hat vorher nicht richtig recherchiert sondern nur hingeguckt und zugehört, wenn TV und Radio liefen. Obama gewann seine Wahlen wegen Wohlwollen. Vor allem seine Wiederwahl gelang wegen seiner Persönlichkeit und trotz seiner Politik. Seine erste Amtszeit bestand ausnahmslos in Agonie.
Der Lack ist längst ab, die Lügen sind Legion – wie die Skandale. Wer erinnert sich noch an die Steueraffäre um die Tea Party, die Bengasi-Kontroverse und die Bespitzelung von Journalisten durch das Justizministerium, die Politik gegen Putin und die richtige Reihenfolge der Abhörskandale?
Die neueste Schande löst die letzte ab und lässt sie ins Archiv wandern, Geschichte werden, über die Gras wächst. Vor Tagen bombardierten die USA eine Klinik in Kunduz – nicht fahrlässig sondern vorsätzlich. Was sie davor trafen, eine Hochzeitsgesellschaft vielleicht oder doch einen Kindergarten, wer weiß das noch, wenn er mit Schlagzeilen in Echtzeit bombardiert wird wie Zivilisten im Osten mit Waffen aus dem Westen?
Das „Hope“-Plakat für den Kandidaten und Präsidenten der Hoffnung mit weiteren Worthülsen wie „Change“, „Forward“ und „Yes we can“, die Obama zur Pop-Ikone machten, ist nur noch Pappe und Posse fürs Protokoll. Nichts hat sich wirklich gewandelt. Geblieben ist die Kontinuität US-amerikanischer Kriege. Auf die Falken ist Verlass. Obama hat mittlerweile so viele Tote auf dem Gewissen wie Bush. Das ist die Wahrheit. Und das schreiben wir.
Die Luftwaffe der USA hat in diesem Jahr Hunderte von Angriffe geflogen, Tausende von Bomben abgeworfen – über Afghanistan, über Pakistan, über dem Irak, über Syrien. Tausende sind gestorben, Hunderttausende auf der Flucht. Ganze Völker wandern. Das ist Kalkül der Kriege des Kapitals der USA. Nach wie vor haben die größten multinationalen Einzelkapitale ihren Sitz in den USA. Kein Wunder also, dass der Staat USA all überall die Kriege des Kapitals führt, vor allem das des eigenen.
Selbst schuld, wer der totalen Reklame der vom Kapital abhängigen Konzern- und Kriegsmedien geglaubt hat oder immer noch glaubt, auch denen in Ländern deutscher Zunge. Der totale Krieg, das ist das, was für den militärisch-industriellen Komplex der USA zählt und dieser Komplex wird seit Jahrzehnten, seit Washington und Wall Street die Welt erobern und also, nachdem sie sich den nordamerikanischen Kontinent einverleibten, mit Öl geschmiert. Öl ist der Kraftstoff der Kriege.
Die Ölfunde in der Sahara und im östlichen Mittelmeer, die unterm Sand in Libyen, die im Meer vor Ägypten und Syrien sind der Grund, warum die US-Amerikaner dort ein- und angreifen.

Die Kriege der USA sind im Wesentlichen Ölkriege, wie wir wissen, auch wenn sie als Anti-Terror-Operationen, wie Obama vom Teleprompter ablesend propagiert, erscheinen sollen.

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