Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der neunte der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) empfing am Freitagabend den Tabellenletzten aus Wolfsburg. Eigentlich sollte für den Vizemeister der vergangenen Saison ein Sieg her.
Das verhindern musste auch Jason Jaspers, der zu Beginn der diesjährigen Eishockey-Saison noch bei der EHC Eisbären Management GmbH unter Vertrag stand, aber kürzlich nach Wolfsburg wechselte.
Zurück vom Krankenlager aufs Eis waren Kapitän André Rankel und mit Martin Buchwieser ein weiterer Stürmen. Beide hatten ihre Erkältungen auskuriert. Allerdings sollten noch sechs Stammspieler fehlen, darunter der schmerzlich vermisste Jamie MacQueen, der aus der zu Beginn der Saison schlecht bis mittelmäßig agierenden Mannschaft herauszuragen wusste, aber auch wichtige Kräfte wie Thomas Oppenheimer und Mark Olver sowie mit Kai Wissmann und Jonas Müller ordentliche Abwehrspieler.
Gleichwohl bot Eisbären-Cheftrainer Clément Jodoin eine Mannschaft auf, die zielstrebig begann. Bereits in der dritten Minute gelang vor 11.292 Zuschauern in der Mehrzweckhalle an der Spree zwischen Ostbahnhof und Oberbaumbrücke die Führung für die Gastgeber. Marcel Noebels schoss sein drittes Tor in dieser DEL-Saison. Allerdings glich Alexander Karachun Sekunden später für die Grizzlys aus (4.).
Die Wolfsburger versteckten sich nicht. Im Gegenteil. Alexander Weiß sorgte am Ende eines Überzahlspiels für die Grizzlys mit seinem Treffer für die Gästeführung (9.).
Sollte sich eine kleine Sensation anbahnen und der Tabellenletzte aus Wolfsburg in der Hauptstadt gewinnen?
Immerhin stellte der Berliner Charlie Jahnke, dessen Schuss jedoch von Martin Buchwieser abgelenkt wurde, wenig später den Ausgleich wieder her (9.).
Auf vier Tore im ersten Drittel folgten zwei Mal zwanzig Minuten Magerkost ohne Tore. So wenig Eishockey war, nein, nicht selten, sondern wieder einmal zu sehen. Folge: Punkteteilung und Verlängerung. Das Spiel Not gegen Elend ging in den sich anschließenden wie quälenden Minuten ebenfalls ohne Treffer über die Bühne, so dass ein Penaltyschießen ausgetragen werden mussten.
Im Shootout schaffen die Berliner immerhin den Zusatzpunkt, weil Florian Kettemer und Brendan Ranford für die Berliner Eisbären, die schlampig spielten und für viele Puckverluste durch schlechtes Passspiel sorgten, trafen.
Fazit: Jodoins Mannschaft holte mit Ach und Krach gegen den Tabellenletzten zuhause zwei Punkte mit einer Leistung, die gegen bessere Mannschaften im oberen Drittel der DEL-Tabelle nicht ausreichen dürften.