Darmstadt, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Oh Mann, was war das denn? Der 1. FC Union verliert in Darmstadt beim aktuellen Überraschungsvorletzten mit 1:3. Bereits zur Halbzeitpause lagen die Gäste aus Berlin mit 0:3 gegen den SV Darmstadt 98 hinten.
Vielleicht ein Tor zu hoch, aber keinesfalls unverdient. Es lässt sich nicht mehr ergründen, welchen Spielplan André Hofschneider nach einer Woche Training im Geheimen ersonnen hatte. Er musste seinen Kapitän Felix Kroos ersetzen, der sich mit einer Fußverletzung herum plagt. Es sah so aus, als sollte Stephan Fürstner mit Unterstützung von Marvin Friedrich die Dinge im defensiven Mittelfeld regeln. War es als ein 4-2-3-1 oder doch mehr als ein 3-5-2 gedacht? Es wurde nach nur 12 Minuten vieles obsolet, da erzielte der linke Außenverteidiger des SV Darmstadt das erste Tor im Spiel. Ausgerechnet der Fabian Holland werden sich die etwa 1.500 mitgereisten Fans der Eisernen gedacht haben. Holland hat 12 Jahre für Hertha BSC gespielt und ist gebürtiger Berliner. Mit dem Ball am Fuß marschierte er in den Strafraum, fiel fast hin, es sah nach einem Foul aus, er spielte stolpernd einfach weiter und traf ins Tor. Der Wille war hier größer als das fußballerische Können. Das kann passieren, wegstecken und weitermachen.
In der 20. Minute zeigte der Fußball-Gott aus Sicht der Unioner den Daumen nach unten. Zunächst hatte Akaki Gogia die Riesenchance zum Ausgleich. Er schickte eine Flanke volley in Richtung Tor, Superaktion, die aber vom Torwart der Darmstädter getopt wird. Im Gegenzug erhöhten die Lilien auf 2:0. Der Konter wird gestoppt durch ein taktisches Foul, dafür sah Christopher Trimmel die gelbe Karte. Der Freistoß segelte in den Strafraum, Verlängerung per Kopf und da steht Felix Platte mutterseelen allein vor Daniel Mesenhöler. Die Abwehr hatte es nicht geschafft, ihn ins Abseits zu stellen und er kann einschieben.
In der 31. Minute hat Steven Skrzybski, ausgestattet mit der Kapitänsbinde die Riesenchance auf den Anschlusstreffer. Gogia leitetete im Fallen den Ball in den Lauf von Skrzybski und der verzog nur knapp. In der 35. Minute gab es einen Eckball für Darmstadt und der war drin. Darmstadt Kapitän Aytac Sulu kommt an den Ball, sein Schuss wird abgewehrt, der Nachschuss sitzt. Erneut ist es Felix Platte, der sich in die Liste der Torschützen einträgt.
Über die zweite Halbzeit müssen nicht viel Worte gemacht werden. Hofschneider brachte Dennis Daube für Akaki Gogia und stellte taktisch etwas um. Gern hätte ich gehört, was Hofschneider in der Pausenansprache gesagt hat. Nach Wiederanpfiff wurde schnell deutlich, dass die Unioner keine Chance mehr für sich sahen, hier was ausrichten zu können. Darmstadt konnte in den Verwaltungsmodus schalten. Aufmerksam spielten sie dem Schlusspfiff entgegen. Als in der 87. Minute der für Kristian Petersen eingewechselte Michael Parensen den Ehrentreffer zum 3:1 Endstand erzielte, waren längst alle Messen gelesen. Immerhin, ein Tor wurde erzielt und das gute Torverhältnis beibehalten.
Nach diesem weiteren Negativ-Erlebnis wird alles nicht leichter. Eine weitere Saison in der 2. Liga ist für den 1. FC Union noch nicht in trockenen Tüchern. Ein Heim- und ein Auswärtsspiel bis zum Saisonende, vier Punkte Vorsprung auf Darmstadt, die trotzdem auf Platz 17 verbleiben und 3 Punkte beträgt das Polster auf Platz 16, der das Nachsitzen in der Relegation bedeuten würde. Zum letzten Heimspiel kommt der VfL Bochum in die Wuhlheide und der Saisonabschluss wird in Dresden sein. Die Lage ist ernst. Die Mannschaft wirkte in der zweiten Halbzeit wie paralysiert.
Trainer André Hofschneider und Verantwortlichen des 1. FC Union versuchen weiter, die Ruhe zu bewahren. Besondere Maßnahmen, wie ein Trainingslager sind nicht geplant. Es gilt aus dem Auftritt in Darmstadt die richtigen Lehren zu ziehen.
Zwei Mannschaften haben sich an diesem Spieltag bereits aus der Liga verabschiedet, der 1. FC Kaiserslautern nach unten und Fortuna Düsseldorf nach oben.