New York, VSA (Weltexpress). Was das Führungspersonal von Ratingagenturen sagt, schreibt oder auch nur raunt, das wird in der Regel für bare Münze genommen, denn es geht ums Geld, um viel Geld. Die großen Ratingagenturen sitzen – wie sollte es anders sein – in New York, befinden sich also auf dem Boden der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA), über den sie auch Auskunft geben.
Nun senkte Fitch, neben Moody’s und S&P, einer der Top-Drei, den Ausblick für diesen am vergangenen Freitag nach Handelsschluss. Unter der Überschrift „Ratingagentur Fitch senkt Ausblick für die USA“ berichtet Astrid Dörner darüber im „Handelsblatt“ (31.7.2020) und schreibt: „Die Kreditwürdigkeit der USA leidet unter den hohen Staatsschulden durch die Coronakrise.“
Als hätten die VSA nicht schon seit Jahrzehnten ein viel zu hohes Haushalts- und Außenhandelsdefizit, aber wer traut sich schon, im Falle eines Falles gegen die VSA zu vollstrecken?
Wenn Fitch also auf „negativ“ senkt, dann sorgen sich die von Dörner behaupteten „Bonitätswächter“ wohl weniger um „die anhaltende Verschlechterung der öffentlichen Finanzen ohne einen Plan, wie die hohen Staatsschulden wieder gesenkt werden sollen“, den gesenkt wurden die noch nie, sondern um ihre Kapitalfraktionen und deren Handlungsbevollmächtige im Zweiparteiensystem, aus dem das politische Führungspersonal der VSA rekrutiert wird.
Die Monetaristen, Geldkapitalisten und Globalmilliardäre, die von der DP sollen nämlich die Präsidentschaftswahl am 3. November gewinnen, und nicht die Industrie- und Unternehmerkapitalisten eines Teils der RP.