Es wird angenommen, dass es sich bei dem Projekt um den größten peruanischen Ölfund seit 30 Jahren handelt. Perenco, der größte Gaslieferant Großbritanniens, hatte in der Vergangenheit bestritten, dass in dieser Region unkontaktierte indigene Gruppen leben.
Bis vor kurzem konnte die indigenen Bevölkerung, Perenco davon abhalten in das Gebiet einzudringen. Allerdings gelang es dem Unternehmen mehrmals, mit Hilfe von peruanischen Soldaten die Blockaden zu durchbrechen.
Hochrangige Regierungsmitglieder erhoffen sich von dem Perenco-Projekt einen wirtschaftlichen Wandel. Während der Demonstrationen traf sich der peruanische Präsident Alan Garcia mit dem Vorsitzenden von Perenco, Francois Perrodo, einem Oxfordabsolventen aus einer der wohlhabendsten Familien Frankreichs. Dieser versprach, 2 Milliarden Dollar in das Projekt zu investieren.
Die Zustimmung der Regierung erfolgte nur wenige Tage nachdem die Polizei im Norden des Landes eine Demonstration gewaltsam beendet hatte, wobei zahlreiche Polizisten und indigene Demonstranten ums Leben gekommen waren. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt. Survival International hat einen Augenzeugenbericht über die Gewalttaten veröffentlicht.
Perenco plant den Bau von neuen Förderanlagen und Ölpumpen. Zu diesem Zweck sollen unter anderem 42.000 Zementsäcke eingeflogen werden. Das Unternehmen räumt ein, dass infolge der geplanten Arbeiten sowohl das „Erdreich als auch das Grundwasser kontaminiert“ und die einheimische Fauna zerstört werden könne. Damit würde das Überleben der indigenen Bevölkerung dieses Gebietes erheblich erschwert werden. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass sich die indigenen Gruppen mit Krankheiten infizieren gegen die sie keine Immunität besitzen.
Survivals Direktor Stephen Corry sagte heute: „Jeder der angenommen hat, dass die gewaltsamen Ausschreitungen der letzten Wochen die peruanische Regierung in Bezug auf die indigene Bevölkerung des Landes sensibilisiert haben, wird von dieser Nachricht erschüttert sein. Das Timing könnte nicht schlechter sein. Während die Regierung einerseits versucht, ihr Ansehen in der Öffentlichkeit zu verbessern, scheint sie andererseits wie gewohnt Geschäfte mit den Ölunternehmen abzuwickeln.”