Wichtiger als der Hinweis, dass der anfängliche SPON-Behauptung, der Iran bombardiere IS-Stellungen im Irak die kleinlaute Einschränkung "anscheinend" im Kleingedruckten folgte, ist die Information, dass zum Hü aus Washington das Hott aus Teheran kam. „Irans Militärkommando hat die Berichte des US-Verteidigungsministeriums dementiert“, berichtet RIA Novosti, wonach die iranische Luftwaffe Angriffe gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak geflogen hat.“
Die Erklärungen des Pentagon „entsprechen überhaupt nicht der Wirklichkeit“, meldet die Agentur Fars News am Mittwoch unter Berufung auf den iranischen Generalstabschef, Brigadegeneral Massoud Jazayeri. Er verwies zugleich darauf, dass Teheran mit keinen Truppen bzw. einer Koalition zusammenarbeitet, welche von den USA geführt werden.
Washington ist nach seinen Worten „der Hauptgrund für Unruhen, Instabilität und Aktivitäten der IS-Kämpfer im Irak“.
Mitte September hatte AFP gemeldet, dass Teheran den US-Antrag auf eine Kooperation im Kampf gegen den IS ablehnte.
Zudem verwies die Regierung in Teheran auf fehlende Bereitschaft, beim Kampf gegen den IS mit den USA zusammenzuarbeiten. Irans Oberster Führer Ajatollah Khamenei betonte dabei, dass die Bemühungen der USA und ihrer Verbündeten zur Bekämpfung der Dschihadistengruppe IS einen noch höheren Zwist zwischen Muslimen zur Folge haben, statt die Wurzeln des Terrorismus zu entfernen.
Genau das wiederum könnte ein guter Grund für Teheran sein, Operationen gegen den IS geheim zu halten. Licht ins Dunkle scheinen die Herrscher auf dem iranische Hochland nicht bringen zu wollen und so lässt die Islamische Republik Iran kritische Journalisten zur freien Recherche nicht ins Land lassen.
Der arabischen Fernsehsender Al-Jazeera mit Sitz in Doha, Katar, zeigt in einem Video ein Kriegsflugzeug, das eine F4 Phantom sein soll. Über Maschinen diesen Typs verfügt auch die Türkei. Doch Jane’s Defense Weekly und Haaretz, voraus SPON verweist, seien sich sicher, „einen iranischen Kampfjet entdeckt zu haben“.