Berlin, Deutschland (Weltexpress). Was läuft bloß beim Daimler schief? Rund läuft der Laden jedenfalls nicht mehr. Am Montag sackte die Daimler-Aktie fast fünf Prozent nach unten. In die Richtung ging der Kurs auch für andere Autotitel.
„Reuters“ (24.6.201)) nennt einen möglichen Grund: „Vorausgegangen war am Samstag die Mitteilung des Bundesverkehrsministeriums, dass das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) den Stuttgarter Autobauer zum Rückruf von 60.000 Geländewagen angeordnet hat. In den Fahrzeugen vom Typ Mercedes-Benz GLK 220 soll eine unzulässige Abschalteinrichtung eingebaut sein. Daimler vertritt den Standpunkt, dass die infrage stehende Softwarefunktion zulässig ist und hat Widerspruch gegen den Bescheid angekündigt.“
In „Finanzen.net“ (24.6.2019) heißt es zum Thema, dass das KBA „am Freitag“ den „Rückruf“ angeordnet haben, weil „im Rahmen seiner Untersuchungen bei verschiedenen Herstellern bei diesen Mercedes-Modellen der Euro-5-Norm eine unzulässige Abschalteinrichtung der Abgasreinigung festgestellt“ worden sei. „Vergangenen August hatten die Behörden einen Rückruf von europaweit 690 000 Dieseln des Konzerns angeordnet. Betroffen vom Verdacht der illegalen Abschalteinrichtungen waren der Kleintransporter Vito sowie unter anderem Varianten der C-, E- und S-Klasse oder der SUVs GLC, GLE und GLS. Daimler bestreitet, illegale Abschalteinrichtungen verwendet zu haben.“
Die Lohnarbeiter von Daimler sind also Wiederholungstäter.
Doch das ist längst nicht alles, was beim Konzern schräg scheint und schief läuft. Im „Handelsblatt“ wird unter der Überschrift „Källenius’ Fehlstart: Der neue Daimler-Chef braucht einen Befreiungsschlag“ darauf hingewiesen, dass „Daimler viel Vertrauen verloren“ habe und wegen diverser behördliche Verfahren und Rückrufe von Dieselfahrzeugen die Rücklagen um fast eine Milliarde Euro aufstocken müsse.
Selbst schuld, möchte man meinen, doch das betrifft die Ära Dieter Zetsche und nicht die von Olaf Källenius. Der neue Oberboss muss den Ärger nicht nur ausbaden, sondern den Augiasstall ausmisten. Doch vermutlich wird er das Kind mit dem Bade ausschütten. Mit anderen Worten: Für Daimler könnte es erstens noch viel schlimmer kommen und zweitens als man denkt.