MS Annika und MS Annabelle, zwei neue Flusskreuzfahrtschiffe der Scylla AG unter der langfristigen Charter der Phoenix Reisen GmbH

Ein Blick auf MS Annika. © Scylla AG

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Reederei Scylla AG mit Sitz in Baar, Schweiz, die mehr oder weniger der Familie Reitsma gehört, Arno Reitsma gilt als Geschäftsführer der AG, ist vor allem ein Vercharterer von Schiffen und Personal für Nautik und Service. Auf der Heimatseite Scylla.ch im Weltnetzt wird die AG als „ein Allround-Partner für Charterer und Unternehmen“ vorgestellt, das „unvergessliche Reisen – vom Schiffsdesign bis zur Bemannung“ gestalten würde.

Unter Arno Reitsma als Geschäftsführer der Scylla AG sieht sich die Kapitalgesellschaft als „Pionieren der Kreuzfahrtbranche“. Das wird auch Robert Reitsma so sehen, der als „Directie bij Scylla AG“ gilt. Richtig, in der Schweiz ist das Gründen einer Ein-Personen-AG seit einigen Jahren möglich. Die Scylla AG scheint eine Reitsma AG zu sein.

Die verweist auf mittlerweile 35 Schiffe. Ganz vorne mit dabei und also neu im Angebot seien die MS Annika und MS Annabelle, teilt Patrick Ell als Pressesprecher der Scylla AG gegenüber WELTEXPRESS mit, die auf der Da-Capo-Werft in Hardinxveld gebaut worden seien. MS Annabelle fährt unter der Flagge der Schweiz und bietet 182 Passagieren und 44 Mitgliedern der Besatzung Platz. Wichtig bei Flusskreuzfahrtschiffen sind vor allem der Tiefgang, der mit 1,50 m angegeben wird, und die Breite, die nach Herstellerangaben 11,40 m betragen solle, um beispielsweise in Schleusen zu kommen. Für manchen Flussbogen sind die 135 m der „Annabelle“ zu lang. Das gilt auch für die „Annika“, die mit den gleichen Daten angepriesen wird.

In einer Pressemitteilung der Phoenix Reisen GmbH mit Sitz in Bonn vom 6.7.2021, die offensichtlich beide Schiffe charterte, wird darüber informiert, dass „am Montag … die ersten Phoenix-Reisen-Gäste an Bord der neuen Flusskreuzfahrtschiffe MS Annika und MS Annabelle“ gekommen seien. „Nach der Einschiffung wohnten sie der jeweiligen Taufe bei, ehe die Schiffe zur ersten Kreuzfahrt aufbrachen.“ Weiter heißt es zu MS Annika, dass „die Taufpatin Barbara Weyden, seit fast 40 Jahren Mitarbeiterin von Phoenix Reisen, sichtlich ergriffen das Schiff an die Kapitäne Hermann Schuster und Marco van Gent“ übergeben habe und „Pfarrer Raimund Blanke segnete das Schiff für eine erfolgreiche Zukunft auf dem Fluss“. MS Annika werde „in diesem Jahr auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen als auch der Donau unterwegs sein“, während MS Annabelle „Rhône und Saône befahren“ werde. Da fand die Taufe der „Annabell“ unter Kapitän Michael Fouquet in Lyon statt, wo „Pastor Benjamin Eugster“ dem Flusskreuzfahrtschiff seinen Segen gegeben habe.

Beide Schiffe können das sowie immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel gut gebrauchen sowie Eigner und Veranstalter. Ein Vertreter des deutschen Reiseveranstalters Phoenix Reisen GmbH, das Unternehmen wurde 1973 von Johannes Zurnieden als Reiseunternehmen für Städtereisen gegründet und 1988 im Kreuzfahrtbereit ausgebaut, teilte gegenüber WELTEXPRESS für die beiden Neubauten MS Annika und MS Annabelle von 10 Jahren mit.

Die Flusskreuzfahrtbranche ist im Allgemeinen arg gebeutelt. Der größte Branchenverband IG Rivercruise teilte auf Anfrage mit, dass die Anbieter, die auf Buchungen von Gästen aus Übersee bauten, aufs falsche Pferd setzten. Wer sich ausschließlich auf Gäste aus Übersee wie VSA oder Australien spezialisierte, der erlebte 2020 Einbrüche bis 100 Prozent. Allerdings hätten auch diejenigen Anbieter, die zwischen Juli und Oktober 2020 Schiffe haben fahren lassen, Einbußen zwischen 60 und 70 Prozent verzeichnen müssen. Auch diese Saison dürfte den Dämpfer des vor Corona-Zeiten boomenden Tourismuszweiges Flusskreuzfahrten mit Millionengewinnen nicht wettmachen.

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