Mit Humor für Hubraum? – Neu im Netz: Fridays for Hubraum im Fratzbuch gegen Greta und die Gretaianer

Fraydays for Hubraum im Fratzebuch (Ausschnitt aus Screenshot vom 25.9.2019, 12:55 Uhr MEZ). Quelle: Facebook, www.facebook.com

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass die Welt eine der Ware und des Spektakels ist, das wusste schon Guy Debord, Gründungsmitglied der Situationistischen Internationale, die mehr war als nur Kommunikationsguerilla und als solche beteiligt am Pariser Mai 1968. Die meisten Beteiligten damals waren ziemlich humorlos.

Beinahe situationistischen Humor sollte man mitbringen, wenn man sich im Fratzebuch bei der angeblich am 22. September 2019 erstellten Gruppe „Friday for Hubraum“ (FfH) anmeldet. Dass diese Facebook-Gruppe bereits mehr Mitglieder als die Gruppe „Friday for Futue“ habe, darauf weist die Ruhrbarone unter der Überschrit „Facebook: ‚Fridays for Hubraum‘ größer als ‚Fridays for Future'“ hin. Innerhalb kürzester Zeit konnten die „Fridays for Hubraum“an ihrem ökologisch korrektem Gegenstück ‚Fridays for Future‘ mit 74.484 Mitgliedern zu 74.102 Followern vorbei zu ziehen.

Am 25.9.2019 gegen Mittag stehen sie bei 313.407 Mitgliedern. Von einer Schnapsidee auf über 300.000 Gruppenmitglieder, das ist selbst für Fratzebuch-Verhältnisse nicht schlecht. Entweder kann jemand Kommunikationsguerilla, oder blinde Hühner fand ein Kornfeld.

Mittlerweile scheinen die Macher auf die Bremse zu drücken. Ruhrbarone: „Dabei hatte sich das Wachstum der Hubraum-Gruppe verlangsamt, nachdem sie gestern von ‚offen‘ auf ‚geschlossen‘ umgestellt wurde, um Trolle draussen zu halten. Wie lange das gelingt, bleibt abzuwarten. Ähnliche Seiten und Gruppen kippten in der Vergangenheit schnell nach rechts.“

Die AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag begrüßt bereits die „Protestbewegung“. In einer Pressemitteilung der AfD-Fraktion im Sächsischen Landtag vom 25.9.2019 werden erst die „Aktivisten“ zitiert:

„Unser Ziel ist es, diese Klimahysterie zu beenden und mit vernünftigen Ansätzen da weiter zu machen, was Fridays for Future kompromisslos fordert. Die aktuelle Entscheidungsrichtung der Politik ist wirtschaftlich und gesellschaftspolitisch nicht tragbar. Eine CO2 Steuer ändert rein gar nichts. Die Energiewende wird kopflos betrieben und schadet einzig und alleine dem Bürger und unserer Wirtschaft. Keiner darf bestraft werden, ohne Alternativen zu stellen….“

Dann erklärt Mario Berger als „wirtschaftspolitische Sprecher der AfD-Fraktion: „Ich begrüße ausdrücklich die Gründung dieser Protestbewegung. Offenbar finden sich hier Bürger zusammen, denen die wirtschaftszerstörerische Politik der von den Grünen durch die politische Landschaft getriebenen CDU deutlich gegen den Strich geht. In Sachsen gehen massiv Aufträge an Kfz-Zulieferfirmen zurück. Viele bangen um ihre Existenz oder stehen bereits kurz vor der Insolvenz. Die Automobilindustrie ist eine tragende Säule der Wirtschaft, an deren Sockel massiv gesägt wird. Mit der Verteufelung des sauberen Dieselmotors hat sich die Regierung ohne Not, getrieben vom grünen Klima-Irrsinn, zum Handlanger der ideologischen Wirtschaftsfeinde gemacht. 

Die Gründung dieser Bewegung, der ich weiteres, schnelles Wachstum wünsche und auch zutraue, ist zudem der erneute Beweis, dass die meisten Bürger eher munter werden, als viele Politiker.“

Steht Berger auf der Hühnerleiter oder ist er ein Trittbrettfahrer der Hubraumisten oder wächst zusammen, was zusammen gehört?

Wie lange laut Ruhrbaronen „der Spaß an Autos mit viel Hubraum“ noch „im Vordergrund“ steht, das bleibt abzuwarten. Die Hubraumisten im Netz könnten sich mit den den Blauen von der AfD in den Parlamenten oder den Gelbwesten auf der Straße gegen die Altparteien, die Bündnis- bis Olivgrünen, ja, gegen Greta und die Gretaianer zusammentun. Was dann?

Wird dann Berlin vor einem Pariser Mai stehen oder gar ein neuer Sommer der Anarchie ausbrechen wie zwischen den Schüssen auf Benno Ohnesorg und Rudi Dutschke? Wird der Funke vom Fratzebuch überspringen, wird es zu einem Sommer des Diesels in Deutschland kommen, eventuell schon im Deutschen Herbst 19? Wird es Gefangene geben?

Die Ruhrbarone-Warnung „Wer Greta-Witze nicht erträgt, sollte die FGruppe meiden“, muss offensichtlich ergänzt werden. Wann warnen die geheimen Dienste in deutschen Landen, wann warnen ihre Lautsprecher in Politik und Presse?

Die S.I. hatte übrigens über ein Dutzend Jahre nur zwischen zwei Hände voll und zwei Dutzend Mitglieder, bis sie sich 1972 auflöste. Die kritische Masse war groß genug. Die Kopfbombenwerkstatt S.I. lief und zwar ihrer Zeit voraus.

Die Enttäuschung über die Altparteien nimmt zu, die Wut auf sie wächst weiter. Und die FfH scheint jetzt schon weiter zu sein, jedenfalls was die Masse der Mitglieder anbelangt.

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