Mit Durchblick in den Frühling – Pressemitteilung des Kuratorium Gutes Sehen (KGS) vom 07.04.2009

Mehrere Stunden am Steuer zu sitzen ist bereits für Normalsichtige anstrengend. Sehschwächen machen die Fahrt jedoch zu einer strapaziösen Herausforderung.

Mehrere Stunden am Steuer zu sitzen ist bereits für Normalsichtige anstrengend. Sehschwächen machen die Fahrt jedoch zu einer strapaziösen Herausforderung. Bei einer Gefahrenbremsung kann eine verzögerte Reaktion auf Grund schlechten Sehens schnell gefährlich werden: Ist ein Fahrer beispielsweise mit Tempo 100 unterwegs und erkennt ein Hindernis nur eine Sekunde zu spät, legt er in dieser Zeit bereits eine Strecke von ca. 28 Metern zurück. Das entspricht einer Länge von sieben PKW ´s.

Sehfehler als solche werden leider oft spät oder gar nicht bemerkt. Ursache dafür ist das langsame Nachlassen der Sehleistung: der Kraftfahrer gewöhnt sich an die schlechtere Sehqualität. Vor langen Fahrten sollte daher auch die Sehleistung auf den Prüfstand gestellt werden. Wer trotz Fehlsichtigkeit ohne oder mit falscher Sehhilfe unterwegs ist, dem kann bei einem Unfall zumindest Mitschuld angelastet werden – mit all ihren juristischen Folgen.

Fahrer, die bereits Schwierigkeiten haben die Hinweisschilder zu lesen, sollten folgende Regel kennen: Mit voller Sehkraft oder einer richtig angepassten Brille ist die Schrift auf Abfahrtsschildern schon aus einer Entfernung von 100 Metern zu lesen – bei Tempo 120 bleiben dafür ca. drei Sekunden. Verschlechtert sich die Sehleistung nur um eine Dioptrie, wird die Schrift erst aus einer Distanz von 25 Metern lesbar.

Nicht blenden lassen

Gerade im Frühjahr sollten Autofahrer auf gut geputzte Scheiben und eine fahrtaugliche Sonnenbrille achten. Die noch tief stehende Sonne kann starke Blendungen verursachen – und das vor allem in verkehrsstarken Zeiten. Für Fehlsichtige ist eine Sonnenbrille mit Korrekturgläsern deshalb unerlässlich. Am besten geeignet zum Autofahren sind Sonnenbrillen mit großen Gläsern und schmalen Bügel, da sie das Gesichtsfeld nicht einschränken. Die Tönung sollte nicht zu dunkel sein, die Blendschutzkategorie zwei ist für unsere Breiten optimal. Graue, braune oder dunkelgrüne Gläser sind ebenso zu empfehlen, da sie die Farbwahrnehmung am wenigsten verfälschen. So bleiben Bremsleuchten, Ampeln und Straßenschilder gut erkennbar. Polarisierende und entspiegelte Gläser vermeiden irritierende Reflexionen und verbessern so den Seheindruck.

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