Erfurt, Thüringen (Weltexpress). „Ich bin mit dem klaren Versprechen angetreten, Rot-Rot-Grün in Thüringen zu beenden und nicht zu verlängern“, sagte Mike Mohring (CDU) der „Bild am Sonntag“ (23.2.2020) und kündigte seinen Rücktritt nicht nur als Fraktionschef an, sondern auch als Landeschef der CDU in Thüringen.
„Ich hatte offensichtlich nicht die Kraft, meine Mannschaft von einem anderen Stimmverhalten zu überzeugen,“ sagte der 48-Jährige in der Redeschau „Markus Lanz“ (19.2.2020) im ZDF. Daraus zieht er mit seinem Rückzug als Fraktions- und Landeschef der CDU Anfang März nun offensichtlich Konsequenzen.
Im „Tagesspiegel“ (23.2.20209) wird Mohring unter dem Titel „‚Bruch des Wahlversprechens‘ – Thüringer CDU-Chef Mohring kritisiert eigene Partei und schmeißt Landesvorsitz hin“ wie folgt zitiert: „Jetzt steht eine wie auch immer geartete vertragliche Vereinbarung für eine Tolerierung einer rot-rot-grünen Regierung durch die CDU im Raum. Das ist das Gegenteil unseres zentralen Wahlversprechens. Deswegen gebe ich parallel zur Wahl des neuen Fraktionsvorstands auch mein Amt als Parteivorsitzender der CDU Thüringen zurück.“
Dass die Union schon lange keine Union mehr ist, sondern sich aus der Union heraus die Alternative für Deutschland (AfD) gründete, das ist klar. Die Frage bleibt, ob es weitere Abspaltungen oder Übertritte von der CDU zur AfD geben wird.
Der neue Fraktionsvorsitzende der CDU soll am 2. März 2020 in Erfurt gewählt werden. Wann der neue Landesvorsitzende der CDU in Thüringen gewählt werden soll, das steht noch nicht fest.
Am 4. März wollen anscheinend Mitglieder der CDU den sowohl vom Volk als auch von der Mehrheit der Abgeordneten im Thüringer Landtag abgewählten Sozen Regierungschef Bodo Ramelow wieder zum Ministerpräsidenten machen.
Wegen der offensichtlichen Wahllügen wollen Mitglieder und Mandatsträger der CDU Neuwahlen in Thüringen weit nach hinter verschieden. Das Warten auf Neuwahlen soll nicht Wochen oder Monate dauern, sondern mindestens ein Jahr und länger, denn CDU`ler befürchten einen weiteren Misserfolg. Von einer Volkspartei kann bei der CDU in Thüringen schon jetzt keine Rede mehr sein.