Mexiko: Indigene Kommunen bauen eigenes Mobilfunknetz auf

Mexiko
Eine Fahne von Mexiko flattert im Wind. Quelle: Pixabay, BU: Horst-Udo Schneyder

Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Nicht ganz Mexiko ist Telcel-Land“, ist das Motte von 21 Kommunen aus dem südmexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Die Gemeinden haben sich zusammengeschlossen und die Initiative „Telecomunicaciones Indígenas Comunitarias“ – Kommunale indigen Telekommunikation – gegründet. Diese betreibt in den abgelegenen, indigenen Gemeinden ein von kommerziellen Mobilfunkanbietern unabhängiges Handynetz. Denn auch heute noch gibt es in mehr als 50 Tausend mexikanischen Kommunen keinen Mobilfunk-Service. Für die großen Anbieter ist die Versorgung der oft schwer zu erreichenden Dörfer nicht profitabel genug.

Unterstützung bekommt die Initiative durch die gemeinnützige Nichtregierungsorganisation Rhizomatica. Die Organisation hat sich zur Aufgabe gemacht Gemeinden zu unterstützen, die selbst verwaltete Infrastruktur zur Telekommunikation aufbauen wollen. Dabei setzt sie auf Lösungen, die auf freier Software basieren. Dafür wurde „Telecomunicaciones Indígenas Comunitarias“ mit dem in diesem Jahr zum ersten Mal vergebenen INNOVATIS-Preis ausgezeichnet. INNOVATIS steht für Nationalen Preis für technologische Innovation zur sozialen Inklusion. Er wurden neben der Telekommunikations-Initiative aus Oaxaca an zwei weitere Organisationen vergeben, die sich der Entwicklung und dem Einsatz moderner Technologie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung widmen.

Anmerkung:

Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte am 20.06.2017 beim Nachrichtenpool Lateinamerika.

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