Berlin, Deutschland (Weltexpress). Jetzt ist das erste Fahrzeug der überarbeiteten V-Klasse im spanischen Mercedes-Benz-Werk vom Band gerollt und zu Preisen ab 50 241,80 Euro im Handel. Erstmals 2014 aufgelegt, konnten bislang 209 000 Einheiten dieser Großraumlimousine verkauft werden – allein im vergangenen Jahr 64 000. Die Stuttgarter fanden es aber an der Zeit für ein Facelift.
Wer vor dem überarbeiteten Fahrzeug steht, wird feststellen, dass sich nur wenig an der Optik geändert hat. Lediglich die Frontpartie wurde leicht geschärft und wird nun von einem großen Lufteinlass unterhalb des Kühlergrills dominiert. Weniger ins Auge fallen die neuen vorderen Stoßfänger; mehr schon die Chromspange, die den über die ganze Breite des Fahrzeug reichenden Einlass einrahmt. Damit wirkt die V-Klasse so kräftig wie elegant. Mit den auf Wunsch erhältlichen 19-Zoll-Leichtmetallrädern steht die V-Klasse satt auf der Straße.
Die wichtigsten Neuerungen finden sich unter dem Blechkleid. Dabei stand die Einführung des Vierzylinder-Selbstzünders, die den Diesel wieder „salonfähig“ machen soll, im Mittelpunkt. Mit diesem Motor, der in den Leistungsstufen 120 kW/163 PS, 140 kW/190 PS und 176 kW/239 PS zum Einsatz kommt, wurden die Abgaswerte deutlich verbessert, und es kann nunmehr die strenge Abgasnorm Euro 6d-Temp einhalten werden. Bei Mercedes-Benz geht man davon aus, dass sich die Kunden vor allem für die Topmotorisierung interessieren werden.
Das 239 PS starke Aggregat im V300d wird mit einem kombinierten Verbrauch von bemerkenswerten 5,9 Litern Kraftstoff auf 100 Kilometern angegeben. Interessant wird der Praxistest. Was schon auf ersten Probekilometern auffiel, ist der verbesserte Geräusch- und Schwingungskomfort, wobei der Dieselmotor erkennbar blieb – freilich ohne zu stören.
Der Motor mit seinem bulligen Drehmoment von 500 Nm bringt den 2,2-Tonner zügig auf Trab, beschleunigt auch im Verlaufe der Fahrt ordentlich – das bringt unter anderem Sicherheit beim Überholen. Und ehrlich gesagt: Gerade auch aus diesem Grund würden wir diese Motorisierung den schwächeren vorziehen. Sehr angenehm ist die Kombination des Motors mit der erstmals verfügbaren Neungang-Automatik.
Der Innenraum der V-Klasse bietet eine Menge Platz für maximal acht Passagiere und deren Gepäck. War vor einigen Jahren ein solches Fahrzeug die Version des kleinen Nutzfahrzeugs, ist die V-Klasse seit ihrer Erstauflage eine echte Großraumlimousine, die nichts mehr im Kleintransporter-Segment verloren hat. So richtet sich die V-Klasse, die in drei Längen und mit zwei Radständen zu haben ist, auch nicht in erster Linie an Handwerker, sondern an betuchte Großfamilien oder aktive Sportler mit Raum fordernden Geräten und Ausrüstungen.
Serienmäßig ist der Fond mit bequemen Einzelsitzen ausgerüstet, die sehr flexibel sind und sich sogar ausbauen lassen. Auf Wunsch werden auch Sitzbänke geliefert, und die dritte Reihe lässt sich auf Wunsch in eine Art Bett verwandeln. Diese „Liegesitze“ mit Massagefunktion, die sich klimatisieren und elektrisch verstellen lassen, sind weiter verbessert worden. Und für die zweite Reihe ist ein optionales Tischmodul im Angebot.
Das Cockpit entspricht weitgehend dem der Limousinen und Kombis der Marke. Die Technik stammt zu großen Teilen aus der S-Klasse – so der Abstandstempomat, der aktive Bremsassistent und der aktive Einparkassistent, der passende Parklücken erkennt und in Längs- und Querparklücken einparken kann. Ebenfalls sehr nützlich sind die Verkehrsschilder-Erkennung und der elektronische Seitenwindausgleich, der den Fahrer auf Spur hält.
Hohen Komfort bieten die Thermotronik-Klimatisierung sowie das Burmester-Soundsystem. Keine Frage, dass auch eine Lederausstattung mit edel wirkenden Ziernähten geordert werden kann. Es wird eine separat zu öffnende Heckscheibe angeboten, und gegen Aufpreis öffnet die gesamte Heckklappe elektrisch.