Es war sehr viel Glück dabei
In der Nationalmannschaft kam Leupolz zuerst am Samstag in Dublin gegen Irland zum Einsatz, wo sie in der 59. Minute eingewechselt wurde und zum Matchwinner avancierte. In der letzten Spielminute senkte sich ihre Flanke vom rechten Flügel über die irische Torfrau hinweg ins Netz. Der 3:2-Endstand bedeutete den Schlusspunkt einer turbulenten Schlussphase einer Partie, in der die deutsche Nationalmannschaft erst gegen Ende richtig in Fahrt kam – auch Dank Melanie Leupolz. "Es war sehr viel Glück dabei, das war ein schlechtes Spiel von uns", blieb Leupolz nach dem Spiel realistisch. Die gute Leistung vom Spiel gegen Irland wurde von Bundestrainerin Silvia Neid am Donnerstag in Mannheim honoriert.
Mit Führungstor war Bann getroffen
Gegen Slowenien durfte die 19-Jährige von Anfang an ran und sollte über die linke Seite offensive Akzente setzen. Die mit zwei Fünferketten extrem defensiv agierenden Sloweninnen machten es der deutschen Offensive zunächst schwer, indem sie kaum Räume ließen. Für die Erlösung aus deutscher Sicht sorgte erneut Melanie Leupolz. In der 18. Minute köpfte sie einen Marozsan-Eckball als Bogenlampe gegen die Laufrichtung der slowenischen Torfrau zum 1:0 ins Tor. Mit dem Führungstor war der Bann gebrochen und die Neid-Schützlinge erspielten sich eine Vielzahl von Torchancen. Gefährlich wurde es vor allem über die Flügel, auf der linken Seite setzte Leupolz die überforderten Gäste mit ihren Flügelläufen und gefährlichen Flanken immer wieder unter Druck. Am Ende stand es "nur" 4:0, da die Chancenauswertung reichlich zu wünschen übrig ließ.
Silvia Neid lässt viel rotieren
Dennoch behielt die deutsche Nationalelf die blütenweiße Weste und ist nach wie vor ohne Punktverlust in der WM-Qualifikation. „Ich war schon etwas überrascht", sagte Leupolz nach dem Spiel über ihre Nominierung für die Startelf. Aber verwundert sei sie nicht gewesen, denn „Silvia Neid lässt viel rotieren, das ist gerade für uns junge Spielerinnen wichtig." Dass sie zur Halbzeit ausgewechselt wurde, hatte nichts mit der Leistung der gut spielenden Leupolz zu tun; Bundestrainerin Neid gab Alexandra Popp und Simone Laudehr die Chance, ihre eher durchschnittliche Leistung gegen Irland zu korrigieren. Vielleicht hatte sie auch das wichtige DFB-Pokal-Halbfinale im Hinterkopf, das der SC Freiburg bei der SGS Essen austrägt.