Mehr Freude hinter dem Lenkrad – Der „japanische Mini“ Suzuki Swift

Daran möchte der japanische Klein- und Geländewagen-Spezialist anknüpfen und ging daher beim Design der vierten Swift-Generation kein Risiko ein. Geschickt verfolgen die Japaner wieder das „Mini-Prinzip“. Denn ähnlich wie beim britischen Kult-Auto muss man mindestens zweimal hinschauen, um Unterschiede zum Vorgänger auszumachen. Das ist Absicht. Der Swift soll Swift bleiben. Motto: Evolution statt Revolution. Kurze Überhänge ergeben optisch eine knackige Karosserie und schaffen sportliche Proportionen. Schwarz lackierte A- und B- Säulen lassen in Verbindung mit der ansteigenden Gürtellinie die steile Frontscheibe wieder wie ein großes Helmvisier aussehen.

Dennoch: Der neue Swift ist eine komplette Neukonstruktion. Dies betrifft ebenso das Chassis. Da ist es wenig verständlich, warum die Ingenieure nicht auch gleich das Sitzkonzept im Heck mit geändert haben. Wie beim Vorgänger lassen sich lediglich die Rücksitzlehnen nach vorne klappen. Zurück bleibt eine hohe Stufe im Ladeboden. Ein weiteres Manko sind der tiefe und nicht gerade üppige Kofferraum (211 Liter) und die mit 25 Zentimeter hohe innere Ladekante. Getränkekisten müssen also stets darüber gehoben werden.

Mehr Freude bereitet der Swift hinter dem Lenkrad. Trotz des sportlichen und durchaus schicken Stylings bleibt das Cockpit funktional und übersichtlich, alle Schalter und Regler lassen sich einfach und intuitiv bedienen. Irgendwelche Spielereien und Dekor-Schnörkel finden im Swift nicht statt. Hinzu kommt eine deutlich höherwertige Material- und Verarbeitungsqualität als im Vorgänger. In der besten Ausstattungslinie Comfort ist das Lenkrad jetzt sogar vertikal und axial verstellbar und ermöglicht so auch groß gewachsenen Personen eine bequeme Sitzposition. Auf den Rücksitzen bleibt das Platzangebot durchschnittlich. Man sollte dabei nicht vergessen, dass der Swift lediglich 3,85 Meter kurz, also kleiner als Polo, Punto und Co ist.

Einfach macht Suzuki es dem Kunden bei der Motorisierung. Zur Auswahl stehen zwei Antriebe, ein Benziner und ein Diesel. Da kein Hersteller es sich heute noch leisten kann, ein neues Modell in den Markt zu schicken, das nicht den Verbrauch des Vorgängers unterbietet, betrieb auch Suzuki Downsizing – zumindest beim Benziner. So schrumpfte der bislang eingesetzte 1,3-Liter-Vierzylinder auf 1,2 Liter und leistet mit 94 PS zwei mehr als zuvor. Er schluckt aber statt 5,8 nur noch 5,0 l/100 km. Solch eine Reduzierung ist in dieser Klasse eine Menge Holz. Ein optional erhältliches Start-Stopp-System soll weitere 0,2 Liter bringen und den Swift zum sparsamsten Vertreter seines Segments machen.

Bei einer ersten Probefahrt zeigte sich der neue Motor leise und ohne störende Vibrationen. Allerdings mangelt es ein wenig an Elastizität aus niedrigen Drehzahlen. Die Gänge lassen sich exakt und leicht wechseln, so dass zusammen mit der direkten Lenkung ein handliches Fahrgefühl entsteht. Am Komfort gibt es nichts zu mäkeln, weder von Seiten des Fahrwerks, noch von den Windgeräusche her. „Die Karosseriesteifigkeit wurde deutlich erhöht“, sagt Chef-Entwickler Naoyuki Takeuchi. Trotzdem geriet der Swift nicht schwerer, sondern hat insgesamt sogar 20 Kilo abgespeckt. Auch das ist Downsizing. Bleibt nur zu hoffen, dass die Preise auf dem Niveau des Vorgängers verharren. Kalkuliert werden sie im Spätsommer, zu den Händlern rollt der neue Swift dann Ende September.

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