Ankara, Türkei; Berlin; Deutschland (Weltexpress). Recep Tayyip Erdogan gilt den einen als Präsident, anderen als Sultan oder Diktator. Nun, in sultanischer oder diktatorischer Manier setzte der Türke kurdische Bürgermeister ab und ließ die gewählte in besetzten Kurdistan auch noch verhaften.
Was die Kurden den Türken entgegenbringen sollen, außer Wut und Hass, das ist den meisten Menschen schleierhaft. Dankbarkeit wird es wohl in den seltensten Fällen sein.
Dass „am Montagmorgen gegen sechs Uhr … die Polizei die Rathäuser in den Städten Van, Diyarbakır und Mardin“ umstellte und „anschließend die Bürgermeister der drei Städte, Selçuk Mızraklı, Ahmet Türk und Bedia Özgökçe Ertan“ verhaftete, das meldet „Der Standard“ (19.8.2019). Unter der Überschrift „Verhaftungen – Türkische Regierung setzt drei prokurdische Bürgermeister ab“ heißt es weiter: „Alle drei sind Mitglieder der prokurdischen Partei HDP, der Ankara immer wieder Verbindungen zur als Terrororganisation eingestuften PKK nachsagt. Auch die Stellvertreter der drei Bürgermeister wurden verhaftet. In einer Stellungnahme des Innenministeriums heißt es, gegen die Personen werde wegen Terrorvorwürfen ermittelt.
Gleichzeitig verhaftete die Polizei rund 400 weitere Personen in 29 Provinzen, denen Verbindungen zu Terrororganisationen nachgesagt werden. In den vergangenen Wochen waren immer wieder Bürgermeister der HDP verhaftet worden, allerdings nicht in diesem Ausmaß. Andererseits hatte der türkische Präsident Tayyip Erdogan schon vor den Kommunalwahlen im März angekündigt: Sollten Kandidaten die Wahl gewinnen, die mit der PKK in Verbindung stehen, werde man sie ihres Amtes entheben.“
Nun, die mit PKK abgekürzte Arbeiterpartei Kurdistans (PKK steht für kurdisch Partiya Karkerên Kurdistanê) hat sich die Befreiung der Kurden von den Türken auf ihre Fahne geheftet. Das ist doch wohl aller Ehren wert, oder? Und die HDP genannte Halkların Demokratik Partisi (deutsch Demokratische Partei der Völker) befürwortet Minderheitenrechte.