Madrid, Spanien (Weltexpress). In Dutzenden Städten, von mindestens 50 ist die Rede, soll es gestern Proteste gegeben haben. In kleineren Städten waren es eher Hunderte, in größeren Städten Tausende. Sogar in vielen Dörfern des Königreiches Spanien sollen Dutzende auf die Straße gegangen sein, um nicht dort zu enden. Reichsweit waren es Zehntausende.
Kenner und Kritiker in Politik und Presse befürchten, dass es bald Hunderttausende sein könnten, die gegen die Entscheidungen der Regierung unter Pedro Sánchez, der Anfang Januar 2020 in Madrid mit einer hauchdünnen Mehrheit von 167 zu 165 zum Ministerpräsidenten gewählt wurde. Der Sozialist von der Partido Socialista Obrero Español (PSOE) hat den wochenlangen Ausnahmezustand, auch Notstand genannt, am 21.5.2020 bis zum 6.6.2020 verlängert. Seit vergangenem Donnerstag gilt im ganzen Königreich eine allgemeine Maskenpflicht für alle Bewohner und (illegale) Besucher ab dem sechsten Lebensjahr. Mundschutz musste bis dato nur in Bussen und Bahnen getragen werden, wo ein Mindestabstand von zwei Metern unmöglich ist. Dennoch sind besonders restriktive Regeln etwas gelockert worden.
Doch die Wut im Volk wächst, auch weil die Armut zunimmt. Sánchez-Spanien scheint auf der ganzen Linien versagt zu haben. Das jedenfalls sagen und schreiben nicht nur die Mitglieder und Mandatsträger der Partei Vox – viele waren ein bei der Partido Popular (PP) so wie viele in der AfD früher bei der CDU waren -, sondern auch deren Wähler.
Die fuhren in Madrid „in Tausenden Autos unter lautem Hupen und mit spanischen Flaggen ausgestattet durch das Zentrum der Hauptstadt. Sie forderten den Rücktritt von Sánchez und riefen „Freiheit, Freiheit“.
Santiago Abascal sprach als VOX-Vorsitzender davon, dass die Sánchez-Regierung „nicht in der Lage“ gewesen war, „die Bevölkerung, die Ältesten und die Pflegekräfte zu schützen“. Er und andere kritisierten, dass die Regierung erstens zu spät und zweitens falsch auf das Wuhan-Virus reagiert hätten. Noch führen VOX und PP die Protest scheinbar an, doch die Bewegung ist auch wie in der BRD viel, viel breiter – und bunter.
Mitglieder und Mandatsträger von PSOE und PODEMOS sowie deren Anhänger und Wähler lassen sich derzeit auf den Straßen und Plätzen des Königreiches nicht oder nur unter Polizeischutz blicken.