Marshallplan für Süd-Ost-Europa durch Transrapid

Die vorhandene Transsib-Trasse ist für einen reibungslosen Güter- und Personenaustausch nicht ausreichend, auch wegen der winterlich-extremen sibirischen Klimabedingungen. Die anstehende Alternative würde also zum einen Westeuropa über Hannover,  Berlin, Warschau, Kiew, Bischkek, quer durch China mit dem ostasiatischen Raum um Shanghai, Tokio, Seoul und Wladiwostok verbinden, zum anderen den südeuropäischen Raum über Istanbul, Teheran, Kabul mit Indien und Südostasien verkehrstechnisch zusammenbringen. Diese logistische, früher oder später kommende, notwendige Zusammenbringung der kaukasischen geographischen Bausteine würde nicht nur die wirtschaftlich-technische Entwicklung der zentralasiatischen  Regionen beeinflussen, sondern auch unermessliche Fortschritte in der politisch-sozialen Zusammenarbeit bedeuten.
 
Die heute von der wirtschaftlich-technischen Entwicklung des Globus` abgehängten Länder wie Tadschikistan, Usbekistan, Kirgisistan sind – wie Afghanistan heute – für die Zukunft potentielle Unruheherde für die Weltpolitik. Die Entwicklung dieser Gebiete ist eine Aufgabe der kaukasischen Gemeinschaft, wobei gleichzeitig für die Beteiligten über die Zusammenarbeit  und den Waren- und Personenverkehr messbarer Nutzen entsteht. Allein die Nutzung einer Transrapidverbindung für den wachsenden chinesischen Bedarf an Modulen der Autotechnik  (vor zehn Jahren baute China weniger als 1 Mio. Pkw p.a., heute mit 6 Mio. Stück p.a. bereits mehr als Deutschland, in weiteren zehn Jahren voraussichtlich ca. 40 Mio. Pkw p.a.) brächte den europäischen Zulieferern ausreichende Gewinne, um es lohnend erscheinen zu lassen, sich für diese neue Logistikvariante stark zu machen. Zumal der Vorteil gegenüber den ansonsten erforderlichen langwierigen Schiffspassagen offensichtlich ist. Und außerdem die nordamerikanischen Zulieferpotentiale als Konkurrenz sonst schwer schlagbar wären. Der Wettlauf um die asiatischen Märkte wird die Europäische Union beflügeln  können; die Wiederbelebung der Seidenstraße durch die Transrapidvariante ist hierfür ein geeigneter Katalysator.
 
Natürlich kann eine derartige technisch-wirtschaftliche Kooperation mit ihren politisch-sozialen Auswirkungen nur in Konsens-Situationen der beteiligten Regionen und Staaten stattfinden. Aber auch diese Auswirkungen werden positiv zu werten sein: Wechselwirkungen bei Kooperationen sind vorteilhaft für das gegenseitige Verstehen und die Fortentwicklung in Richtung auf gemeinsame Ziele. Gemeinsame Ziele schließen existentielle Konfrontationen aus. Allein hierfür lohnt sich der Ausbau des Eisenbahn-Streckennetzes in kaukasischen Dimensionen, der seit zwanzig Jahren von Wirtschaftsexperten, Wissenschaftlern und Politikern gefordert wird (z.B. Kim Dae Jung, früherer südkoreanischer Staatspräsident und Friedennobelpreisträger, Vorsitzender der regierenden Silk Road Party; Larouche,  ehemaliger US-amerikanischer Präsidentschaftskandidat); auch TRANSRAPID INTERNATIONAL hat hierfür Konzepte erarbeitet, die als Planungsgrundlage für Trassenführung und die gesamte Bahntechnik genutzt werden können.
 
Es ist an der Politik, die Realisierung anzuschieben! Die wirtschaftliche Situation Europas und der Bedarf eines Marshallplan zur Rettung aus der griechisch-europäischen Misere könnten die notwendige Schubkraft liefern.

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