Ankara, Istanbul, Türkei (Weltexpress). In der Türkei herrscht eine mächtig gewaltige Inflation. Während die meisten Lohnarbeiter der Lücken- und Lügenmedien eine Inflation von rund 70 Prozent behaupten, weil sie die offiziellen Zahlen übernehmen, dürfte diese jedoch in Wahrheit weit Höher liegen.
Die Verbraucherpreise, die im April 2022 um 69,97 Prozent höher als im Vorjahresmonat lagen, sind halt nicht nur durchschnittlich, sondern relativ. Wenn als Gründe die steigenden Preise für Rohstoffe im Allgemeinen und Öl im Besonderen genannt werden und zudem auf die Abwertung der Staatswährung verwiesen wird, dann ist das nur ein Teil der Wahrheit. Wer auf Sprit beispielsweise für Fahrzeuge angewiesen ist oder den für Bars, Restaurants und Cafés, der kommt auf eine Inflation von rund 100 Prozent. Daß „die Erzeugerpreise … sogar um 122 Prozent“ zulegten, das wird im „Handelsblatt“ (26.5.2022) unter dem Titel „Geldpolitik – Türkische Notenbank lässt Leitzins trotz hoher Inflation unverändert“ mitgeteilt.
Der wahre Grund ist jedoch, daß das umlaufende Geld, und auch in der Türkei laufen die Gelddruckmaschinen seit Jahren heißt, nicht nur realwirtschaftliche Gegenwerte gedeckt sind. Krisenentwicklungen haben oft lang zurückliegende Ursachen und der Verweis auf Zentralbanken, die billiges Geld verschenken, ist nicht nur kurzsichtig, sondern dumm, auch wenn es richtig ist, daß es viele Zinssenkungen der Notenbank der Türkei gab. Daß die türkische Notenbank den Leitzins bei 14 Prozent läßt, das ist durchaus eine Meldung wert, aber die Erklärungen dazu sind ein Witz.