Streumunition sind Bomben oder Granaten, die sich über dem Gefechtsfeld öffnen und zahlreiche kleinere Sprengsätze niederregnen lassen. Bei Militärs wegen ihrer Flächenwirkung geschätzte, steht die Munition weltweit unter Kritik, weil sie unpräzise ist und so auch leicht Zivilisten treffen kann. Als Blindgänger ist diese heimtückische Waffenart vor allem für die Zivilbevölkerung gefährlich. Bei der 120-Millimeter-Mörsergranate aus Misurata werden 21 sogenannten Bomblets verstreut.
US-Außenministerin Hillary Clinton sprach sich in der „New York Times“ vehement gegen den Einsatz der Streumunition aus. „Ein Grund, warum der Kampf in Misurata so schwierig ist, ist, dass es so eng bebaut ist. Alles spielt sich in den Wohngebieten ab und das macht es für die Nato und die Gaddafi-Gegner so kompliziert.“ Clinton hatte nach eigenen Angaben noch nicht vom Einsatz von Streumunition gewusst. „Aber bei Oberst Gaddafi und seinen Leuten wundert mich nichts mehr.“
Seit August vergangenen Jahres ist die Produktion, Lagerung und Verwendung von Streumunition international geächtet. Ende Mai 2008 war in Dublin die Konvention über Streumunition beschlossen worden. Das Dokument wurde im Dezember 2008 in Oslo unterzeichnet und ist seit dem 1. August 2010 nach internationalem Recht verbindlich. 108 Staaten, darunter Deutschland, haben sich der Konvention angeschlossen. Hersteller und Anwender wie die USA, China und Russland sind allerdings nicht beigetreten.
Jeder Teilnehmerstaat verspricht, seine Arsenale an Streumunition sobald wie möglich – aber spätestens acht Jahre nach Inkrafttreten des Vertrages – zu vernichten. Das Abkommen verbietet auch die Herstellung, Lagerung und Weitergabe und regelt die Räumung von Munitionsrückständen und Hilfsleistungen für Opfer.
RIA Novosti