Yaoundé, Kamerun; Berlin, Deutschland (Weltexpress). In Kamerun in Zentralafrika wird Krieg geführt. Dass in Schwarzafrika Krieg geführt wird, das ist nichts Neues und kaum eine Meldung wert.
Die politische Lage im Land ist ein Elend. Das Staatsvolk ist gespalten in viele Ethnien, aber auch in den französisch- und englischsprachigen Teil, vor allem jedoch in Christen, Muselmanen und mehr. Um halbwegs den Deckel auf dem kochenden Topf zu halten wird im ziemlich korrupten Kamerun mit harter Hand und also absolut autoritär regiert.
Gegner der vielerorts verhassten Staatsgewalt, die man nüchtern betrachte beim besten Willen nicht als geteilt beschreiben kann, haben es leicht, finden Unterschlupf und Zulauf. Dutzende Dörfer wurden in den vergangenen Monaten angegriffen. Zehntausende flüchten aus den Kriegs- und Kampfgebieten. Kamerun ist ein gescheiterter Staat, in dem an vielen Fronten des „brodelnden Bürgerkrieges“, wie manche meinen, gekämpft wird, nur nicht an dem der Überbevölkerung.
Wenn in Kamerun mehrere Dutzend Tote an einem Tag gezählt werden, dann kann das schon einmal hier und da kurz als Nachricht bringen. Nun, die Muselmanenmiliz Boko Haram soll an die 90 Menschen getötet haben. In der „Zeit“ (12.6.2019) wird unter der Überschrift „Viele Tote bei Angriff von Boko Haram“ unter anderem berichtet, dass „nach Informationen des Verteidigungsministers von Kamerun … mindestens 64 der Angreifer, 16 kamerunische Soldaten und acht Zivilpersonen“, starben. „Es gab zudem mehrere Verletzte.
Die radikalislamische Terrormiliz habe den Ort Darak im Norden des Landes in der Nacht zum Montag mit schweren Waffen angegriffen, hieß es vom Ministerium. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben zu den Opferzahlen gab es nicht.“