Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Die Finanz- und Fachwelt spricht seit Wochen von nichts anderem als von Kreditausfälle, wobei die einen diese in unterschiedlichen Milliardenhöhen voraussagen, ja, das sind die meisten, und die anderen bereits Billionenhöhen, das sind die wenigsten.
Im „Focus“ (21.7.2020) wird unter dem Titel „Milliarden an Krediten vom Ausfall bedroht – Eine Bankenkrise lauert – und sie trifft vor allem Sparkassen und Volksbanken“ mitgeteilt, dass es „einer Studie zufolge … Unternehmen nun schwerer“ fallen werde, „ihre Schulden zu bedienen“. „Den Banken drohen milliardenschwere Kreditausfälle. Betroffen wären davon vor allem Volksbanken und Sparkassen.“ Weiter heißt es, dass „die Gesamthöhe der Kredite der betroffenen Banken … zwischen 127 und 624 Milliarden Euro“ liegen würde. „Ein Teil davon könnte gefährdet sein.“ Dann wird Reint Gropp, der als Volkswirt gilt und als Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle sowie als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg arbeitet, mit den Worten „Selbst wenn es für die deutsche Wirtschaft sehr gut läuft, halten wir eine neue Bankenkrise für wahrscheinlich“ zitiert. „Der Staat hat sich zuletzt verständlicherweise um die Realwirtschaft gekümmert, sollte aber mögliche Gefahren nicht übersehen, die im Finanzsektor lauern“, meint der Mann weiter und er ist nicht alleine.
Auch in „Reuters“ (21.7.2020) wird auf eine Studie eingegangen, allerdings eine andere. Unter der Überschrift „Europas Banken drohen mehr als 400 Mrd Euro an Kreditausfällen“ wird mitgeteilt, dass „von 2017 bis 2019 … ausgefallene Darlehen der Oliver-Wyman-Studie zufolge Europas Banken rund 160 Milliarden Euro“ gekostet hätten. „Bei einem Anstieg der Kreditausfälle auf 400 Milliarden würde das die Banken ähnlich stark belasten wie die europäische Schuldenkrise. Die Summe wäre aber nur 40 Prozent dessen, was die Banken für Kreditausfälle in der globalen Finanzkrise von 2008 bis 2010 berappen mussten.“
Und die Kenner und Kritiker wissen, dass die Banken in der BRD schon vor der aktuellen Wirtschaftskrise die ertragsschwächsten in der ganzen EU waren und sich gegen die Banken in der Schweiz, in der City of London oder an der Wall Street nicht im Entferntesten mehr behaupten können. Sie wären noch nicht einmal mehr in der Lage, ein echtes Großprojekt der BRD-Industrie zu stemmen. Doch die plant keine Großprojekte, sondern ihren Abgang von der Weltbühne.
Übrigens wird in „Reuters“ auch auf eine Ratingagentur aus der Millionenmetropole News York wird Bezug genommen. „Moody’s warnte, dass vor allem Kredite an kleinere und mittlere Unternehmen sowie unbesicherte Verbraucherdarlehen gefährdet seien. Vor allem Banken in Südeuropa hätten viel Geld bei kleinen und mittleren Unternehmen im Feuer. In Deutschland und Großbritannien liege der Anteil dieser Darlehen am gesamten Kreditvolumen dagegen unter dem europäischen Durchschnitt von 15 Prozent.“
Die Bourgeoisie in den Sonnenscheinstaaten der EU wird gerade von der Merkel-Regierung alimentiert. Ob die Geldgeschenke reichen? Wieder und immer wieder verleihen Banken in Italien und anderswo Geld, das niemals hätte verliehen werden dürfen, es sei denn, die doofen Deutschen stehen dafür gerade. Und weil sie es tun, ist in Frankreich, Spanien, Griechenland, Italien und so weiter alles paletti. Und es geht weiter wie immer, solange sich Blöde finden lassen, die am Ende Milliarden und Billionen berappen und die Zeche zahlen müssen. Und mit den Deutschen kann man es machen, mit allen anderen nicht, schon überhaupt nicht mit Engländern.