Können die Eisernen nur zweite Halbzeit?

Ball und Rasen. © Foto: Andreas Hagemoser, Aufnahme: Berlin, 9.5.2016, BU: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Weiß der Teufel warum, aber die Eiserenen von Union spielen mit zwei Gesichtern. Genau dieses Erscheinungsbild führten sie im DFB-Pokal-Viertelfinale vor 49 500 Zuschauern bei Eintracht Frankfurt vor.

Es waren gerademal 13. Minuten gespielt, da hatten die Frankfurter durch einen Doppelschlag von Kolo Murani (11./13.) den Wuhlheidern bereits den Ast abgesägt auf dem die Berliner saßen. Wenn zur Halbzeit die Hauptstädter mit 0:4 zurückgelegen hätten, wären die Zuschauer nicht überrascht worden. Schließlich hatten die Eisernen ziemliches Glück, dass der Franzose Murani mit dem großen Zeh im Abseits war und der Kolumbianer Rafael Borre in der 27. Minute nur die Querlatte mit seinem Schuss rasierte. Dabei versteckte Trainer Urs Fischer beim 0:2 sicher ein bisschen vor Ärger sein Gesicht hinter einem hohen Kragen.

Torwart Grill tanzte weit vor dem Tor herum und wurde wie ein Schüler-Torwart mit einem Heber von Kolo Muani ausgetrickst.

Wie ausgewechselt kamen die Köpenicker aus der Kabine. Sie schnürten die Frankfurter in ihrer Hälfte ein. Zu einem Treffer reichte es leider nicht.

Schon ein bisschen verzweifelt, offenbarte Rani Khedira seinen Frust: „Zum dritten Mal hintereinander spielen wir eine katastrophale erste Halbzeit. Die letzten Male hatten wir dann noch Glück, das war heute nicht der Fall. Deshalb liefen wir schnell einem Rückstand hinterher. Insgesamt waren wir nicht aggressiv genug und haben die Eintracht genau das machen lassen, was sie stark werden ließ.“

Natürlich war auch Union-Trainer Fischer nach den vielen Lobeshymnen der vergangenen Wochen am Boden: „Wenn du früh zwei solche Tore bekommst, dann hat das Auswirkungen. Das hat man in den gesamten ersten 45 Minuten gesehen. Wir waren verunsichert und hatten wenig Zugriff. Nach dem Wechsel waren wir wieder einmal wie ausgewechselt und hatten auch unsere Chancen. Frankfurt hat es aber besonders im ersten Durchgang sehr gut gemacht.”

Nun ist der DFB-Pokal für die Wuhlheider schon wieder Schnee von gestern. Jetzt heißt es bereits Augen auf und Blick nach vorn. Am Sonnabend wartet keine Geringerer als der Bundesliga-Zweite Borussia Dortmund auf die Köpenicker. Trainer Fischer mussen nun seine Männer darauf trimmen, vom Anstoß weg konzentriert und mit Einsatz aufzuspielen, sonst wird es nichts mit dem zweiten Tabellenplatz.

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