Aktueller Anlass dieser Reise ist die feierliche Einweihung eines Erweiterungsbaus des Caritas-Babyhospitals in Bethlehem am 18. Dezember 2010. Für das Krankenhaus wurden seit 2005 über die städtische ProCent-Aktion 107.000 Euro an Spenden bereitgestellt. Oberbürgermeister Jürgen Roters wird dort eine weitere Spende über 30.000 Euro übergeben. Dieselbe Spendensumme erhält das „Guidance and Training Center“ in Bethlehem, in dem traumatisierte Kinder und Jugendliche behandelt werden. Seit 2007 flossen aus Köln hierhin 89.500 Euro an Spenden. Der Ausbau und Aufbau des Gesundheitswesens in der Region Bethlehem ist einer der Schwerpunkte der städtepartnerschaftlichen Beziehungen.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise ist am 17. Dezember 2010 die Einweihung eines Steins des Kölner Doms (siehe Foto) auf dem Madbasseh-Platz in der Altstadt Bethlehems. An der Einweihung wird neben Oberbürgermeister Jürgen Roters auch Domprobst Dr. h.c. Norbert Feldhoff teilnehmen. Die Dombauhütte hatte den Stein kostenlos zur Verfügung gestellt. Ein erster Domstein war während der zweiten Intifada von israelischen Panzern zerstört worden.Außerdem wird bei dieser Reise die deutsche Schule „Talitha Kumi“ in Beit Jala, einer Nachbarstadt Bethlehems, und der Universität besucht. In der Schule wird Oberbürgermeister Jürgen Roters die Preise im diesjährigen Deutschlese-Wettbewerb übergeben. Wie zu erfahren war, werden die Schulabschlüsse wie das deutsche Abitur an dieser Schule anerkannt.
In Tel Aviv werden dann Themen der Stadtentwicklung, der Migration und Integration, des Katastrophenschutzes sowie der wirtschaftlichen Zusammenarbeit diskutiert. Oberbürgermeister Jürgen Roters wird sich mit den Stadtspitzen beider Partnerstädte zu persönlichen Gesprächen treffen, in Bethlehem mit Dr. Victor Batarseh und in Tel Aviv mit Oberbürgermeister Ron Huldai. Daneben werden Gespräche mit dem Bürgermeister der israelischen Stadt Rosh Ha’ayin und Vorsitzenden des internationalen Komitees des israelischen Städteverbandes ULAI, Moshe Sinai, sowie Begegnungen mit dem Leiter des deutschen Vertretungsbüros in den palästinensischen Gebieten, Götz Lingenthal, dem deutschen Botschafter in Israel, Dr. Harald Kindermann, und dem israelischen Vize-Premier und Minister für regionale Zusammenarbeit, Silvan Shalom, stattfinden.
Im Übrigen plant man in der Stadt Köln im kommenden Jahr eine Reihe von Nahostaktivitäten. Dazu zählen beispielsweise ein Nahost-Bürgermeisterforum im Mai 2011, die Förderung des Frauenfußballs in Bethlehem und Palästina, ein Frauen-Freundschaftsspiel Köln – Tel Aviv anlässlich des DFB-Pokalfinales der Frauen im März 2011, die Fortsetzung der trilateralen Schüler- und Jugendbegegnungen zwischen Köln, Bethlehem und Tel Aviv sowie die Durchführung eines Israeltages am Heinrich-Heine-Gymnasium in enger Zusammenarbeit mit der israelischen Botschaft. Köln ist die einzige deutsche Stadt, die mit Tel Aviv und Bethlehem städtepartnerschaftliche Beziehungen sowohl nach Israel als auch nach Palästina pflegt. Die Stadt Köln will damit auch einen kommunalen Beitrag zum Friedensprozess im Nahen Osten leisten.