München, Deutschland (Weltexpress). Wie immer schrieben Hofberichterstatter in Berlin die Eisbären zu einem Anwärter auf die Meisterschaft. Und was machen sie beim ersten Treffen mit dem letzten BRD-Meister, der beim Abbruch der vergangenen Saison vor den Playoffs Meister der Liga mit ihren Punktspielen geworden war, in der höchsten Eishockey-Liga der BRD? Sie verlieren und zwar deutlich.
Ja, 2019 waren die Adler aus Mannheim Meister, aber davor drei Jahre lang München, davor: Mannheim. Die Ära der Berliner Meisterschaften, sie liegen schon einige Jahre zurück. Zuletzt gewannen Eisbären 2013die Meisterschaft. Danach ging es bergab mit einer Ausnahme: 2018. München gewann im siebten und letzten Spiel daheim gegen die Berliner. Damals war Uwe Krupp Cheftrainer.
Die Berliner Eisbären holten unter Cheftrainer Serge Aubin, der im Mai 2019 die Berliner übernahm, in München vor leeren Rängen im alten Olympia-Eisstadion eine echte Klatsche ab. Zwar schossen die Berliner so häufig wie die Münchener (47:48), das gilt auch für die Schüsse aufs Tor (32:33), doch bekanntlich gewinnt die Abwehr Meisterschaften, während der Angriff Siege holt. Bei den Berliner war weder das eine noch das andere an diesem Sonntagnachmittag auch nur im Rahmen des Möglichen.
Wenn nur Leonhard Pföderl in 60 Minuten ein Tor erzielt (10.), dann ist das: zu wenig. Die Gastgeber blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Für die Rotbullen, von Gegnern gerne Dosen genannt, trafen Maximilian Kastner (17.), Frank Mauer (21.), Yasin Ehlich (22.) und Maximilian Daubner (42.). Das letzte Drittel verwalteten die Rotbullen die hohe Führung. Dadurch gab es für die Berliner nur eine Klatsche und für die Münchner keinen Kantersieg.
Dass das Berliner Tor auch noch in Überzahl erzielt wurde, das zeigt, dass ihre Angreifer bei voller Kapelle kaum durch und Zug aufs Tor bekommen. Jammern darüber, dass die Schiedsrichter das eine oder andere Mal bei Rotbullen ein Auge zudrückten, statt diese auf die Strafbank zu schicken, das hilft nicht weiter.
Aubin bemängelte nach der Begegnung, dass seine Mannschaft „den Start ins zweite Drittel verschlafen“ hätte und „im dritten Drittel … zu wenig Zweikämpfe gewonnen“ hätte. Münchens Cheftrainer Don Jackson, der in Berlin viele Erfolge feierte, wußte mitzuteilen: „Das zweite Drittel war unser bestes.“ Kann man so sagen und mehr muss man auch nicht sagen.
Im ersten und letzten Drittel reichte wahrlich eine weniger gute Leistung gegen die Eisbären, um diese auf Distanz zu halten. Die Berliner bekommen bereits am Dienstag die Möglichkeit auf eine Revanche. Nächste Woche kommt der inoffizielle Meister der letzten Saison an die Spree.