Die Front dominiert der typische Jaguar-Kühlergrill. Die Silhouette des Fahrzeugs ist klassisch, sein Design puristisch und seine Proportionen perfekt. Das breithüftige Heck – schmale Heckleuchten unterstützen diesen Eindruck noch – senkt sich wegen der Optik nach hinten ab. Den daraus resultierenden aerodynamischen Nachteil gleicht ein Heckspoiler aus, der ab Tempo 110 ausfährt.
Der F-Type ist zwei Zentimeter kürzer als ein Porsche 911, aber 11,5 Zentimeter breiter als dieser und damit eine echte Sportflunder. Wie sein Vorfahre, der 1961 auf dem Genfer Automobil-Salon präsentierte E-Type, ist der F-Type ein reiner Zweisitzer mit nicht gerade üppigen Platzverhältnissen. Doch die mit weichem Leder bezogenen Sport-Schalensitze sind recht bequem und bieten vor allem einen perfekten Halt. Wer kein Sportler ist, sollte jedoch vor allem das Aussteigen aus dem tiefen Gestühl unbeobachtet ausprobieren.
Eine Menge wurde getan, um eine ausgewogene Gewichtsverteilung zu erreichen. So befinden sich Batterie und Wischwasserbehälter im Gepäckabteil, das dadurch nur 196 Liter fasst – das heißt, eine größere Tasche. Das Stoffverdeck des F-Type, das sich eng im Gepäckraum zusammenfalten kann, lässt sich bis Tempo 50 in zwölf Sekunden elektrisch öffnen und ist gut isoliert.
Drei Motoren stehen als Antriebe bereit. Den Einstieg markiert der 3,0-Liter-V6-Kompressor mit 250 kW/340 PS – mit diesem Motor an Bord erreicht der F-Type bereits Tempo 260 und kostet 73 400 Euro. Nach ersten Proberunden stellt sich die Frage: Ist der nicht sportlich genug? Schließlich lässt sich auch noch die Acht-Gang-Automatik auf „Sport“ stellen und der Fahrmodus auf „Dynamik“ – und schon geht die Post ab.
Den gleichen Motor gibt es im F-Type S auch in einer 280 kW/380 PS-Version, die Tempo 275 schafft und den 4,47 Meter langen Roadster in nur 4,9 Sekunden – statt in 5,6 Sekunden beim Basismodell – von Null auf 100 km/h jagt. Okay, dieser Sportler tut es noch eine Nummer schärfer und dank Hinterachsdifferenzial und programmierbarem Fahrwerk noch dynamischer.
Dem Ganzen setzt der V8 die Krone auf: Der 5,0-Liter-Kompressor steckt im 99 900 Euro teuren S-Modell und leistet dort 364 kW/495 PS. Kaum zu glauben, mit welcher brachialen Kraft er antritt – das maximale Drehmoment liegt bei 625 Nm – und seine Spitze von 300 km/h erreicht. Trotz integriertem Start-Stopp-System verbraucht der Achtzylinder-F-Type allerdings auch 11,1 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern – und das ist nur die theoretische Normverbrauch-Angabe.
Doch mit welchem Motor man auch immer unterwegs ist: Dank seines Leichtbaus, seiner optimalen Gewichtsverteilung, dem Hinterradantrieb, der direkten und sehr präzisen Lenkung und einem hochmodernen Fahrwerk lässt sich der Jaguar F-Type perfekt und sicher durch die Kurven jagen. Doch damit nicht genug in Sachen F-Type: Geplant sind noch ein stärkerer Motor und ein Coupé. Die Sportfreunde dürfen gespannt bleiben.