Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Die Welt erlebt in diesem Juni den Ausbruch eines umfassenden Krieges zwischen der Islamischen Republik Iran und dem zionistischen Regime Israels. Dieser Konflikt, der weit über den militärischen Bereich hinausgeht, verändert das Kräfteverhältnis in Politik, Medien und Geopolitik.“ Das schätzt der iranische politische Philosoph und Analyst für internationale Angelegenheiten Peiman Salehi in einem Beitrag für „peoples dispatsch“ ein, den das kommunistische Magazin „Contropiano“ am 17. Juni 2025 übernimmt. Zu Beginn der Feindseligkeiten habe Israel eine Überraschungsoperation gegen mehrere hochrangige iranische Militärkommandeure und Wissenschaftler gestartet, diese Aktion als großen Erfolg gewertet und erwartet, dass sie den Iran in psychische Schwierigkeiten bringen und seine Reaktion verzögern würde. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Annahme schwerwiegende Fehler aufwies, so der Autor.
Die Islamische Republik erholte sich rasch und startete innerhalb weniger Tage eine Reihe beispielloser Angriffe auf wichtige israelische Städte wie Haifa und Tel Aviv. Das Ausmaß der Schäden an der strategischen Infrastruktur deutete auf einen tiefgreifenden Zusammenbruch des psychologischen und politischen Gleichgewichts hin und signalisierte eine radikale Änderung der Konfrontationsregeln.
Als der Konflikt eskalierte, versuchte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beharrlich, die USA einzubeziehen. Donald Trump, der zunächst sarkastisch auf die Nachricht von iranischen Opfern reagierte, änderte jedoch bald seinen Ton und präsentiert sich als Vermittler.
Diese rhetorische Wendung spiegelt nicht den aufrichtigen Wunsch nach Frieden wider, sondern vielmehr die Sorge über die immer größer werdenden Folgen des Konflikts.
Aus Teherans Sicht ist der Krieg nicht einfach eine reaktionäre Kampagne, sondern ein kalkulierter Versuch, das regionale Machtgleichgewicht zu verändern. Irans Vorgehen signalisiert eine strategische Vision, die auf eine Neudefinition der Sicherheitsarchitektur Westasiens abzielt.
Analysten stehen nun vor einer entscheidenden Frage: Wird der Krieg auf regionale Grenzen beschränkt bleiben oder wird er sich zu einer umfassenderen globalen Konfrontation entwickeln?
Die unterschiedlichen Positionen der Atommächte des Ostens und des Westens deuten auf eine sich abzeichnende globale Neuordnung hin. Länder wie Pakistan, Indien, China und Russland betrachten die Krise aus ihrer jeweils eigenen strategischen Perspektive.
Mittlerweile ist die geopolitische Bedeutung von Krisenherden wie der Straße von Hormus und Bab el-Mandeb wieder in den Vordergrund gerückt, was ihre entscheidende Rolle für den Welthandel und die internationale Stabilität unterstreicht.
Dieser Krieg gleicht zunehmend einem Konflikt zweier gegensätzlicher Weltordnungsvisionen. Das liberale Modell, dessen Zentrum die USA bilden und das von Interventionismus, Hegemonialambitionen und asymmetrischen Machtstrukturen geprägt ist, stößt auf beispiellosen Widerstand. Stattdessen gewinnt eine multipolare Ordnung, unterstützt von aufstrebenden Mächten, an Boden.
Wenn dieser Moment von unabhängigen Staaten und Widerstandsbewegungen klug genutzt wird, könnte er einen Wendepunkt in der zeitgenössischen politischen Geschichte markieren. Die Welt, einst als am „Ende der Geschichte“ erklärt, erlebt nun die „Rückkehr der Geschichte“, angetrieben von der wiedergewonnenen Handlungsfähigkeit souveräner Nationen.
Um imperialen Interventionen entgegenzuwirken und aufgezwungene globale Strukturen zu zerschlagen, darf dieser Krieg nicht als isoliertes Ereignis betrachtet werden, sondern muss als ein Moment der Transformation in den internationalen Beziehungen betrachtet werden.
Widerstand ist heute nicht mehr nur eine regionale Kraft: Er ist ein globaler Diskurs, der die Herrschaft in Frage stellt. Die Entscheidung zwischen Unterwerfung und Widerstand liegt nicht mehr nur beim Iran; es ist eine Frage, die die Geschichte nun klären muss.