Tatsache ist, dass Farben heute mehr denn je ein zentrales Gestaltungsmittel sind. Neubau-Fassaden erstrahlen immer öfter in kräftigen Tönen. „Hausbesitzer haben die Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung der Hausfassade für sich entdeckt“, attestiert Ralf Palm von der BHW Bausparkasse. Im Zuge von energiesparenden Fassadendämmungen, die jetzt viele Hausbesitzer realisieren, kann auch über eine neue Fassadengestaltung nachgedacht werden. Und da bieten sich vielfältige Varianten. Angefangen bei der Oberflächenstruktur, die vorrangig dem Schutz gegen Wind und Wetter dient, heute aber zunehmend optischen Zwecken folgt. Von der feinen Körnung eines Glattputzes über aufgerauten Kratzputz bis hin zu Modellierputz unterstreichen sie die jeweilige Architektur.
Warme Farben geben den Ton an, die Häuser gefallen in neuer Gemütlichkeit und in hellen und duftigen Farben. Laut dem Hauptverband Farbe, Gestaltung und Bautenschutz sind vor allem warme Rot- und Brauntöne sowie intensive Grün- und Blautöne beliebt. Wer es dezent mag, entscheidet sich für einen zarten Pastellton von Gelb über Ocker bis Zartrot. Kräftige Farben heben das Gebäude oder Gebäudeteile dagegen stark hervor. „Grundsätzlich gilt: Die Fassadengestaltung sollte die Architektur des Hauses betonen und nicht von ihr ablenken“, empfiehlt BHW-Experte Ralf Palm. Und: „Da lohnt sich der Rat eines professionellen Farbgestalters.“ Eigenheimbesitzer sollten sich mit dem zuständigen Bauamt, falls es da im Bebauungsplan Hinweise gibt. Darum ist Abstimmen immer richtig, und man sollte auch mit den Nachbarn sprechen.
Ein großes Plus ist die Wetterbeständigkeit der neuen Hightech-Gemische für Fassaden. Sie halten etwa fünf Jahre länger als herkömmliche Farben, sind mit Silikonharzen angereichert und erzeugen den „Lotus-Effekt“: Ihre Oberfläche ist wasserabweisend und schützt so vor Schmutz und Korrosion. Da werden Verunreinigungen vom nächsten Regen einfach fortgespült. Dann kann der erneute Hausanstrich auch etwas länger auf sich warten lassen. Das spart Geld.