Frankfurt am Main (Weltexpress) – „Mythos Burg“?, fragte da einer und meinte damit, daß in Deutschland wenige Begriffe so wirklichkeitsnah, so stark im Bewußtsein der Bevölkerung verankert sind wie Burgen. Burgen, die seit dem Mittelalter auf Bergen thronen, Raubritterunterkünfte genauso wie Hort der Wohlanständigkeit der Herrschaft über das Volk, Kampfplätze und als solche aufgegeben als die Feuerwaffen den Nahkampf obsolet machten, weshalb jetzt Schlösser gebaut wurden, – zuvor aber noch Martin Luther „Ein feste Burg ist unser Gott“ intonierte, wobei er doppelt gemoppelt das „fest“ einfügte, denn zur Burg sagt man auch „Veste“, woraus später Festung wurde – bis nun wiederum im 19. Jahrhundert eine Mittelalterbegeisterung und auch nationale Besinnung dazu führte, in den deutschen Burgen die vermeintliche Romantik damaliger Zeiten wiederauferstehen zu lassen, was ästhetisch am gelungensten schien, wenn man Burgruinen vorweisen konnte. „Alles falsch, ein einziger Mythos, alles ganz anders“ ist das Resümee der Nürnberger Schau, die so interessant, so witzig, so informativ ist, daß sich bis November jeder am Thema „Burg“ Interessierte aufmachen und den Weg gleich über Berlin nehmen sollte.











