Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Ice Tigers gewannen am Samstagnachmittag das zweite Playoff-Spiel in der Halbfinal-Serie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit 3:2 (1:1, 1:1, 0:0/1:0) und glichen nach dem 5:1-Kantersieg der Eisbären Berlin vom Freitag zum 1:1 aus.
In Nürnberg trafen in einem von der ersten Minute an druckvollen, spannenden und stets umkämpften Partie trafen für die Ice Tigers Leonhard „Leo“ Pföderl – und das gleich zwei Mal – sowie John Mitchell in der 77. Minute.
Ice-Tigers-Trainer Rob Wilson holte mit Marco Pfleger und Petr Pohl zwei weitere Stürmer und steckte sie in die vierte Reihe. Leo Pföderl war wieder fit wie Philippe Dupuis und so begannen die Gastgeber von Beginn an druckvoll, was den Berliner Bären überhaupt nicht schmeckte. Gegen gute Gelegenheiten von Dane Fox, John Mitchell und Brandon Segal parierte Torhüter Petri Vehanen prächtig.
Als die Eisbären endlich im Spiel waren, staubte der Leo zur 1:0-Führung ab (9.). Einen Schuss von Patrick Köppchen musste Vehanen abprallen lassen.
Mit Hochgeschwindigkeits-Hockey war nun nicht Schluss. Die Gäste von der Spree gaben wenig später die passende Antwort. Nick Petersen traf nach einem Abpraller zum 1:1-Ausgleich (11.). Zwei Überzahlsituationen konnten die Franken nicht nutzen. Frank Hörder wegen Spielverzögerung (12.) und Jens Baxmann wegen Behinderung (14.) wurden von den Schiedsrichtern Marian Rohatsch und Gordon Schukies für jeweils zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Doch beim 1:1 zur ersten Drittelpause blieb es.
Auf Louis-Marc Aubry ist bei den Eisbären Verlass. Nach Vorarbeit von Kai Wissmann tritt er zur Berliner 2:1-Führung (35.), die Pföderl mit seinem zweiten Treffer in buchstäblich letzter Sekunde vor der zweiten Pause zum 2:2 ausgleicht (40.). Die vierte Reihe der Franken war an diesem Tag stark.
Das Tempo war auch im letzten Drittel hoch. Im Gegensatz zum ersten Spiel im Best-of-Seven-Modus drängten dieses Mal besonders die Franken und ballerten aufs Berliner Tor, doch ein Treffer sollte auch trotz schöner Chancen für den Rekordmeister nicht mehr fallen. Zum Schluss der 60 regulären Spielminuten bekamen die Eisbären Oberwasser.
Statt Tore pfiffen die Schiedsrichter Strafzeiten. Ice Tiger Taylor Aronson wegen übertriebener Härte (32.) und Micki DuPont wegen Behinderung (36.) erhielten je zwei Strafminuten.
Vor 7 672 Zuschauern ging die kraftvolle Auseinandersetzung mit wenig Strafzeiten in die Overtime und sie blieb ein enges Duell, dass erst in der 77. Spielminute durch das Konter-Tor von Mitchell (4. Reihe) zugunsten der Gastgeber entschieden wurde. Dabei hatten einige Eisbären den Siegtreffer auf dem Schläger.
Sowohl Vehanen als auch Niklas Treutle hielten gut. Vor allem die Defensive der Franken kam dieses Mal mit der Offensive der Berliner besser klar.
Nach dem Spiel brachte Eisbären-Trainer Uwe Krupp die Sache auf den Punkt: „In Overtime hat Nürnberg seine Chance genutzt, wir nicht und das war der Unterschied im Spiel heute.“ Wilson wusste: „Es hätte auch andersherum ausgehen können.“ Chancen, den Sack früher zuzumachen, hatten beide Mannschaften.
Weiter mit dem dritten Spiel der Serie geht es am Montag, den 2. April 2018, um 15 Uhr in der Spreehalle zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof.