Berlin, Deutschland (Weltexpress). Bundeswehr und Extremismus ist ein Thema, das immer geht, auch im Gleichschritt.
Nun sagt selbst Christof Gramm, Präsident des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) in Köln, dass es „bei der Eliteeinheit … fünfmal so viele Verdachtsfälle“ gebe, wie beim Rest vom Schützenfest. Als Eliteeinheit gilt das Kommando Spezialkräfte (KSK), dass laut Wikipedia „eine militärische Spezialeinheit und ein Großverband auf Brigadeebene der Bundeswehr mit den Einsatzschwerpunkten Aufklärung, Terrorismusbekämpfung, Rettung, Evakuierung und Bergung, Kommandokriegsführung und Militärberatung“ sei.
Die KSK ist der Division Schnelle Kräfte mit einer Sollstärke von 9.300 Mann unterstellt. Dort gibt es sicherlich nicht nur Einzelfälle deutscher Zunge.
Christine Buchholz, Mitglied der Fraktion Die Linke im Verteidigungsausschuss in Berlin teilt per Pressemitteilung vom 28.1.2020 anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2019 des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) mit, dass „der Bericht des Wehrbeauftragten … erneut anschauliche Beispiele für verrohte Umgangsformen und Rassismus“ liefe. Mehr noch: „Er illustriert das Versagen der Bundesregierung beim Kampf gegen den Rechtsextremismus in der Bundeswehr, versäumt es aber, die Bagatellisierung des Problems durch die Bundesregierung zu kritisieren.
Buchholz weiter: „Die Zahl der rechtsextremen Verdachtsfälle bei der Bundeswehr hat sich binnen eines Jahres nahezu verdreifacht. Es ist ermutigend, dass viele Soldatinnen und Soldaten es nicht mehr hinnehmen, wenn Vorgesetzte oder Kameraden den Hitlergruß zeigen oder rassistische Sprüche klopfen. Umso wichtiger ist es, dass die Politik der Bagatellisierung des Problems durch die Bundesregierung ein Ende hat. Denn das explosionsartige Ansteigen der Verdachtsfälle lässt sich nicht nur auf eine gestiegene Sensibilität zurückführen. Es drückt in dramatischer Weise das Anwachsen der Gefahr von rechts aus. Doch nicht nur die Bundesregierung, auch der Wehrbeauftragte tut immer noch so, als ob es sich um eine Ansammlung von Einzelfällen handelt. Diese Taktik des Beschönigens und Verschleierns erleichtert es Nazis, innerhalb der Bundeswehr Netzwerke aufzubauen. Das Problem lässt sich nicht durch die Erhöhung der Planstellen für den MAD beseitigen. Denn der MAD ist selbst Teil des Problems. Und auch mehr Veranstaltungen zur historischen und politischen Bildung allein werden das Problem beim KSK nicht lösen. Die Geheimniskrämerei um diese faktisch straffrei agierende Kommandotruppe hat das Eindringen rechtsextremer Kräfte begünstigt.“
Der MAD sei also nach Buchholz teil des Problems beim KSK beziehungsweise bei der gesamten Bundeswehr.
Doch das Problem dürfte noch tiefer liegen. Die Bundeswehr ist keine Volksarmee mit Wehrpflichtigen, sondern eine Berufsarmee und als solche eine Vasallentruppe der VSA.