Berlin, Deutschland (Weltexpress). Seit diesem Sommer können alle Berliner und Besucher der Stadt auf den Spuren von Huckleberry Finn wandeln. Dabei muss keiner bis zum Mississippi reisen, denn die Betreiber von „Floß und Los“ haben ihre Zelte im Seebad Friedrichshagen am Müggelsee aufgeschlagen. Wie überall ist dort im Sommer ein Sprung ins kühle Nass begehrt. Wer aber dem Trubel eines bis zum Rand gefüllten Freibades entgehen möchte, der sollte sich hier eines der drei neuen Flöße mieten und sich seinen Badeplatz in freier Natur selber suchen.
„Annabella“, „Frieda Charlotte“ und seit Neustem „Johanna Adele“ heißen die drei Grazien, mit denen bis zu 10 Personen gleichzeitig echtes Abenteuerfeeling í la Mark Twain auf dem Wasser erleben können.
Die sechs mal drei Meter großen Floßplattformen werden jeweils mit einem 5PS starken Außenbordmotor angetrieben, die führerscheinfrei bedient werden können. Nach einer kurzen Einweisung kann der Spaß sofort beginnen. Natürlich braucht man etwas Gefühl für das Fahrzeug, den immerhin gibt es auf dem Müggelsee eine Fahrtrinne, auf der mitunter munter Schifffahrt stattfindet. Günstig ist es daher, den Müggelsee eher zu meiden und in einen der zahlreichen angrenzenden Seen wie Seddin-, Wernersdorfer- oder Dämeritzsee auszuweichen.
Das Steuerrad befindet sich vorne auf dem Floß, wo mit Steuerrad und Ganghebel jeder mutige nach Herzenslust Kapitän spielen darf. Gut ist immer, wenn einer der Anwesenden bei Selter bleibt, da sonst der Rückweg merklich erschwert wird. Denn Essen und Trinken kann man sich nach Lust und Laune selber mitbringen, also auch Alkohol ist erlaubt. Mietbare Zusatzleistungen sind ein Picknickkoffer mit Geschirr und Besteck für acht Personen für 15 € inkl. Endreinigung, eine Gaslaterne (gefüllt) für 4 €, Säcke für die Campingtoilette für 3 €/Stück und 5 € Nutzung), und als Knüller und Highlight ein Grill mit Unterlegplatte und Deckel inkl. Holzkohle, Grillanzünder und Endreinigung für 15 €.
Die Ausstattung der Flöße ist beachtlich: auf dem Sonnendeck befinden sich vier Liegestühle, vier Campingstühle, zwei Campingtische, zwei Georgiakisten, eine Badeleiter und eine Leiter für das Sonnendeck. Der Kajüt-Aufbau ist mit diversen Staukästen, einer Sitzecke mit 9 Sitzkissen, einer separaten Campingtoilette, und oben erwähntem Steuerstand bestückt. Für die Sicherheit an Bord sorgen neben einer komplett umlaufenden Seilreling ausreichend Schwimmwesten, ein Rettungsring mit Wurfleine, Anker, Fender, Bootshaken, Stechpaddel, Signalhorn, Feuerlöscher, und der obligatorische Sanitätskasten.
Wenn das Boot voll ist, kostet der Riesenspass nur ganz kleines Geld: je nach Saison und Wochentag kostet der ganze Tag nur 80-130 €, d.h. nur 10-15€ pro Person, wobei im Sommer auf rechtzeitige Anmeldung geachtet werden sollte, da die Nachfrage zur Zeit exponentiell steigt.
Aber die Flotte, so sagen die Betreiber Tobias Apelt und Tino Walter, soll kontinuierlich ausgebaut werden um immer mehr Floßabenteurer aufnehmen zu können.
Das Hin zum Nass ist ganz einfach: Aus Richtung Berlin einfach mit der S-Bahn Richtung Friedrichshagen oder Erkner bis zur Station Friedrichshagen fahren (Fahrzeit ab Berlin Hauptbahnhof ca. 35 Minuten) und dann für vier weitere Stationen mit der Straßenbahnlinie 60 Richtung Wasserwerk Friedrichshagen weiterfahren.
Floßfahren in Berlin ist noch ein ziemlich günstiger Geheimtipp für alle, die Fun und Abenteuer mit Freunden oder Familie auf originelle Weise in freier Natur genießen wollen.
Lohnende Links:
Anmerkung:
Siehe auch die Beiträge
- Frühling in Berlin: Keine Zeit für Langeweile von Monika Hamberger
- Famos auf einem Floß wie Huckleberry Finn und Tom Sawyer – Abenteuer-Touren auf Havel und Spree sowie ungezählten Seen mit einem Floß von Huckleberrys von Ole Bolle
im WELTEXPRESS.
Anzeige:
Reisen aller Art, aber nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert und mit Persönlichkeiten – auch Reisen durch Berlin und Brandenburg –, bietet Retroreisen an. Bei Retroreisen wird kein Etikettenschwindel betrieben, sondern die Begriffe Sustainability, Fair Travel und Slow Food werden großgeschrieben.
