Henning-Abgang steht bevor – Kellermann rechnet mit Wechsel – Der Preispoker läuft – „Josi“ – so ihr Nickname – ist wechselbereit

Josephine Henning - dreimalige Champions League Gewinnerin © Dietmar Tietzmann
Nicht mal Marta und Lotta Schelin
Bereits 1998 waren nach der Bildung einer Frauenmannschaft alle Altersklassen im Ligabetrieb besetzt. Mit von der Partie war die Jugendliche Josephine Henning. Jetzt gewann sie vor 10 Tagen – die Pfälzerin und gebürtige Mainzerin, – das dritte Mal den Pokal der europäischen Königsklasse, diesmal in Lissabon 2014, zuvor in London 2013 und in Getafe bei Madrid 2010. So eine Sammlung mit Medaillen der UEFA haben nicht einmal Marta oder Lotta Schelin.  Über die Talentschmieden 1. FC Saarbrücken und Turbine Potsdam landete sie gemeinsam mit der zweiten exzellenten Pfälzerin – Nadine Keßler – bei den Wölfinnen in der Autostadt Wolfsburg. Da waren beide übrigens schon erstmalige glückliche Champions League Gewinnerinnen.
Nur neue Abwehrchefin wurde Nilla Fischer
Damals in Getafe waren alle ihre vier Großeltern im Stadion. Da war Josephine erst 19 Jahre alt. Ihre erste Siegerparty konnte sie bei Schampus und Longdrinks mit tanzenden Turbinen in der Bar und im Restaurant Halifax feiern. „We are the Champions“, sang die damalige fußballerische Zukunft des DFB in dieser Nacht bis zum Sonnenaufgang in Madrids Stadtteil Alcorcon. Dabei waren Keßler, Peter, Odebrecht, Mittag, Wich, Bajramaj (Alushi), Nagasato (Ogimi) und Coco Schröder. Am Bar-Tresen stand rein zufällig in lässiger Pose ein Manager namens Ness.  Zur Zeit ist sein weiblicher Schützling Henning wieder Wechsel bereit, ihr Vertrag beim VfL Wolfsburg endet diese Saison. Nur Abwehrchefin in Wolfsburg ist seit Saisonbeginn nicht Henning, sondern Schwedin Nilla Fischer geworden, die sehr gute Spiele hingelegt hat.
Die Hoffnungen wegen Vertragsverlängerung schwinden 
Nicht genug, seit zwei Monaten wurde bekannt, dass mit der Verpflichtung von Babett Peter vom 1. FFC Frankfurt eine zweite hochkarätige Abwehrspielerin an die Aller wechseln wird. Kein Wunder also, dass die 24-Jährige als Reaktion den Weg ins Ausland suchen wird, um nicht das Risiko zu erhalten, eine grün-weiße Edelreservistin zu werden. Abwehrspielerinnen wie Goeßling, Peter, Wensing, Faißt und Fischer sind unweit populärer. Die Pfälzerin hatte oftmals Pech mit Verletzungen. Beim Frauenfußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg schwinden die Hoffnungen auf eine Vertragsverlängerung der Nationalspielerin. Die 24-Jährige zieht es wohl ins Ausland. Josephine Henning steht beim VfL Wolfsburg offenbar vor dem Abschied. Die Anzeichen verdichten sich, dass der Cheftrainer des Frauenfußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg den Kampf um seine Nationalspielerin Josephine Henning verlieren wird. 
Feinsinnig kalkulieren und pokern
Nach drei Jahren in Wolfsburg steht die leistungsstarke Innenverteidigerin vor einem Wechsel ins Ausland, möglicherweise zum französischen Top-Klub Paris St. Germain (PSG). Ihr Manager Dietmar Ness ist bekannt dafür, dass er feinsinnig kalkuliert und pokert. Ihre letzte Siegesparty fand in Lissabon in einer Diskotheque Nähe Cascais statt, abgeschirmt von den Fans. Weniger familiär als bei Bernd Schröder, alles etwas steifer und geplanter.  Die Wolfsburger sind nebenbei eine Marketing Truppe, die jeglichen Kontakt ihrer dienstbereiten Fußballerinnen steuert und kontrolliert. Das Henning  und ihr Manager mehr verdienen möchten, weiß auch Cheftrainer Kellermann, der die Verteidigerin nach wie vor schätzt und halten möchte. „Mein Gefühl sagt mir, aber  dass uns Josephine verlassen wird“, bemerkte Kellermann gegenüber der WAZ in Wolfsburg.
Möchte nicht die zweite Geige spielen
Ob an diesem Bauchgefühl etwas dran ist, werden wir wohl erst zu Saisonende erfahren. Denn erst dann wird Ness die Katze aus dem Sack lassen. Jedenfalls telefoniert der Handelsmann  gerne mit Journalisten aus der Autostadt. Eine bessere Werbung gibt es doch nicht. „Damit müssen wir leider rechnen,“ so Ralf Kellermann über einen möglichen Wechsel seiner Verteidigerin ins Ausland. Henning schweigt und gibt ihre Antwort auf dem Platz. Dort spielt Henning einen überragenden Fußball  und wartet auf das beste Angebot. Sie möchte in Zukunft nicht die zweite Geige spielen, so wie in der Nationalelf, wo sie erst auf 19 Länderspiele gekommen ist. Es liegen wohl mehrere Angebot vor, man schätzt mittlerweile in ganz Europa und den USA ihre Spielweise. An der Mosel ist sie eine bekannte Sportlerin und wohl demnächst auch an der Seine.
Quellen: WAZ, Weltexpress Archiv, DFB, UEFA, Wikipedia, VfL Wolfsburg, Turbine Potsdam
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